6. SCHNITTERFEST

 

Zeitpunkt: Das Schnitterfest ist das 6. Fest im Jahreskreis und findet als Mondfest am 2. Vollmond nach der Sommersonnenwende (Mittsommernacht) statt.

 

Bedeutung: Das Schnitterfest ist das erste von drei aufeinanderfolgenden Erntefesten. In bäuerlichen Gesellschaften, zu denen auch die alten Germanen gehörten, wird zu diesem Zeitpunkt ein großes Fest, die Schnitterernte gefeiert. Gemeint ist damit die Ernte der Feldfrüchte, die geschnitten oder gemäht werden, also vorwiegend Getreide. Es ist aber noch kein Erntedankfest, sondern widmet sich der Freude über die beginnende Erntezeit und den Bitten um den Schutz der herangereiften Pflanzen.

Um die Bedeutung dieses Festes in unserer modernen Zeit neu zu erkennen und zu verstehen, sollte man sich gedanklich wieder zu unseren germanischen Ahnen begeben, die als Selbstversorger lebten und keine Supermärkte, etc. kannten. Wie groß muß deren Freude gewesen sein, wenn nach der Härte und Kälte des Winters, den Entbehrungen des Frühjahrs und dem Schufften auf dem Felde in den vergangenen Monaten und Wochen endlich die Ernte begann. Hunger und Verzicht fanden ein vorläufiges Ende, was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, daß mit der beginnenden Ernte ein weiterer Abschnitt des Jahres mit harter Arbeit vor ihnen lag.

Seit 2 Jahren bauen wir in unseren beiden Kleingärten unsere eigenen Lebensmittel an und haben nun einen direkten Bezug zu den Inhalten des Schnitterfest. Die Pflanzen sind so gut wie reif und man hofft auf noch einige sehr warme und sonnige Tage, sowie etwas Regen, um in Kürze eine gute Ernte einfahren zu können. Gleichzeitig ist uns bewußt das all die Mühen mit den Pflanzen durch Unwetter schnell zunichte gemacht werden können. Die Bitten an Donar um den Schutz der kommenden Ernte sind das zentrale Thema des Schnitterfest.

In den Jahren zuvor waren wir nur Sammler von Wildpflanzen und Wildfrüchten, die unseren Speisenplan aus dem Supermarkt lediglich um einige sehr schmackhafte und gesunde Aspekte ergänzten. Eine wirkliche Abhängigkeit von der Natur und der eigenen Ernte war damals noch nicht gegeben. Der Bezug zum Schnitterfest war also noch etwas abstrakt und indirekt, was sich inzwischen anders darstellt. Ich bin den Göttern, trotz aller Risiken über einen möglichen Ernteverlust, dankbar dafür das wir das Leben in Einklang und Abhängigkeit von der Natur und somit die Bedeutung dieses und anderer Feste nun um einiges intensiver erleben dürfen.

Neben all der Freude über den Erntebeginn, spürt man zum Zeitpunkt des Schnitterfestes erstmals auch die abnehmende Tageslänge und wird somit daran erinnert, daß die dunkle Jahreszeit nicht mehr fern ist und man sich mit Ernte- und Sammeltätigkeiten nicht beliebig Zeit lassen kann. Mit dem Schnitterfest beginnt im germanischen Jahreskreis der Herbst.

 

 RITUALVORBEREITUNG

 

1. Waschen: Ein Heiligtum, bzw. ein Festplatz darf nur gewaschen, rasiert und in sauberer und ordentlicher Bekleidung betreten werden, denn im Heiligtum trifft man sich mit den Göttern. Der Respekt den Göttern gegenüber macht es selbstverständlich, ihnen nicht wie ein Lump gegenüber zu treten und sich zuvor zu pflegen. Neben dem Respekt und der Höflichkeit gegenüber den Göttern hat das Waschen aber auch einen direkten spirituellen Aspekt, der für das Gelingen eines Rituals von großer Bedeutung ist.

Mit dem Waschen entfernt man nicht nur Schmutz im materiellen Sinne vom eigenen Körper, sondern ein Bad reinigt auch Geist und Seele. Wohl jeder kennt die entspannende und befreiende Wirkung eines warmen und gemütlichen Bades. Danach fühlt man sich von Streß und den Problemen des Alltags befreit und gelöst. Eben jene entspannte und befreite Stimmung ist die Vorraussetzung, um mit Göttern und Geistern beim Ritual in positiven Kontakt zu treten. Ein Bad vor dem Ritual ist also Pflicht und nicht nur für den Goden, der das Ritual leitet, sondern für alle Festteilnehmer.

 

2. Wanderung zum Heiligtum: Die Festgesellschaft trifft sich an einem verabredeten Treffpunkt und wandert gemeinsam zum Heiligtum. Die Wanderung dient der Einstimmung auf das folgende Ritual und zur Einkehr innerer Ruhe. Sehr unterstützend, wenn auch nicht zwingend notwendig, ist dabei das Verräuchern von Kräutern und Zauberpflanzen. Dazu trägt der vorrausgehende Gode eine entzündete Räucherschale mit den passenden Kräutern. Psychoaktiv wirkende Zauberpflanzen finden an dieser Stelle ebenfalls eine passende Verwendung. Beim Betreten des Heiligtums spricht jeder Teilnehmer das kurze Gebet:

Heil Asen, heil Asinnen und allen hochheiligen Göttern!

 

3. Schmücken der Altars: Nach dem Betreten des Heiligtums packen die Festteilnehmer ihre mitgebrachten Opfergaben aus und legen sie auf den Altar. Die Opfergaben werden optisch ansprechend verteilt und dazwischen Kerzen und Teelichter entzündet. Als Opfergaben geeignet sind natürliche und der Jahreszeit entsprechende Dinge. Zum Lichterfest passen

 

 

RITUAL

 

1. Hornsignal: Der Gode steht im Norden des Heiligtums und blickt nach Süden zur Festgesellschaft. Er bläst dreimal das Horn und bittet um Ruhe und Aufmerksamkeit:

Ich gebiete Ruhe in Allvaters Versammlung!

 

2. Begrüßungsgebet: Die Festgesellschaft spricht zur weiteren Einstimmung zusammen mit dem Goden folgendes Begrüßungsgebet:

(Strophen 3 und 4 aus dem Sigdrifumal der Lieder Edda)

Heil Dir Tag, heil euch Tagessöhnen, heil Dir Nacht und nährende Erde.

Mit unzorngen Augen schaut auf uns und gebt uns sitzenden Sieg.

Heil Euch Asen, heil Euch Asinnen, heil dir fruchtbares Feld!

Wort und Weisheit gewährt uns edeln und immer heilende Hände!

 

3. Anrufen der Naturelemente: Der Gode ruft in Richtung der dazugehörigen Himmelsrichtungen die vier Elemente des Lebens an. Diese vier Elemente sind Erde, Luft, Feuer und Wasser und werden in der germanischen Mythologie durch vier Zwerge mit den Namen Nordri, Austri, Sudri und Vestri personifiziert. Jedes Element und seine Kräfte werden mit einem zugehörigen Spruch gerufen und zum Fest eingeladen. Als Grundlage allen Lebens gehören die Elemente und ihre Kräfte unabdingbar zu einem naturreligiösen Ritual und sollen dabei ihre Kräfte entfalten; d.h. sie sollen auf die Ritualteilnehmer und auf die umgebende Natur positiv rückwirken.

Norden (Erde): Heil Nordri, Wächter des Nordens! Heil, Kräfte der Erde, die sich erneuert haben und neues Leben gebaren. Wir rufen Euch und laden euch ein zu unserem Fest!

Osten (Luft): Heil Austri, Wächter des Ostens! Heil, Kräfte der Luft, die lau und milde den Frost bezwangen. Wir rufen Euch und laden Euch ein zu unserem Fest!

Süden (Feuer): Heil Sudri, Wächter des Südens! Heil, Kräfte des Feuers, das mit neuer Kraft Licht und Wärme brachte. Wir rufen Euch und laden Euch ein zu unserem Fest!

Westen (Wasser): Heil Vestri, Wächter des Westens! Heil, Kräfte des Wassers, daß frei vom Eis neues Leben hervorbringt. Wir rufen Euch und laden Euch ein zu unserem Fest!

Zentrum: Heil, ihr guten Kräfte von Erde, Luft, Feuer und Wasser. Kräfte des göttlichen um uns und in uns, die alles durchdringen. Wir rufen Euch und laden Euch ein zu unserem Fest. Erfüllt uns mit Euren Gaben, mit Weisheit und Stärke und mit dem Segen der Götter, Heya!

 

4. Anrufungen der Götter: Die Götter werden vom Goden angerufen und zum Fest eingeladen, damit sie mit ihren Kräften im Heiligtum zugegen sind. Das ist die Vorraussetzung dafür, das sie ihre Opfergaben entgegennehmen und auf Bitten und Fragen der Menschen eingehen können.

Der Gode geht im Sonnenlauf (Uhrzeigersinn) vom Altar im Norden des Heiligtums an den südlichsten Punkt und nennt den Gott Ziu, während er zum Nordhimmel schaut. Anschließend geht er weiter, bis er im Osten ankommt und nach Osten blickend mit Donar den ersten Gott anzuruft und geht bei jeder Gottheit ein Stück weiter. Wenn er Widar anruft, sollte er wieder im Osten angekommen sein. Von dort geht er weiter in den Süden und spricht nach Norden auf die Erde schauend den letzten Satz der Götteranrufungen. Zuletzt geht der Gode zurück zum Altar im Norden des Heiligtums, das er somit dreimal umrundet hat. Mit diesem Ritual werden nicht nur die Götter angerufen, sondern auch ein Schutzkreis um das Heiligtum gelegt.

(Ableitung aus dem Grimnismal der Lieder Edda)

Ich rufe Donar in Bilskirnir, seinem Palast mit den 540 Gemächern.

Ich rufe Uller in Eibental, wo er seinen Saal erbaut hat.

Ich rufe die heitern Götter in Walaskialf, wo Wodan seinen Thron hat.

Ich rufe Frigg in Kleinodheim, mit Wodan trinkt sie alle Tage da selig aus goldnen Schalen.

Ich rufe Wodan in Gladsheim, in Walhalls weiter Halle.

Ich rufe Skadi in Thyrmheim, die dort ihres Vaters alte Veste bewohnt.

Ich rufe Balder in Breitglanz, die Gegend wo ich Greuel am wenigsten lauern weiß.

Ich rufe Heimdall in Himmelsburg, der Wächter der Götter tinkt in wonnigem Hause süßen Met.

Ich rufe Freyja in Folkwang, dort wählt sie täglich der Wallstatt andre Hälfte.

Ich rufe Forseti in Glastheim, wo er thront und allen Streit schlichtet.

Ich rufe Njörd in Noatun, ohne Mein und Makel waltet er des hohen Hauses.

Ich rufe Widar in seinen Land Widi, da ist der Sohn den Vater zu rächen bereit.

Ihr hochheiligen Götter in Euren Häusern ich habe Euch gerufen, nun schaut heute her in diesen Opferwald und seit zugegen bei unserem heiligen Fest!

 

5. Feuerentzünden:

(Aus den Strophen 56 und 67 des Hâvamâl der Lieder-Edda)

Brand entbrennt an Brand, bis er zu Ende brennt, Flamme belebt sich an Flamme. Feuer ist das beste dem Erdgebornen und der Sonne Schein. Donar weihe dieses Feuer!

 

6. Festrede / Edda-Teil:

Aus der Prosa-Edda in der Übersetzung von Karl Simrock / Skaldskäparmal - 61. Lokis Wette mit den Zwergen:

Loki, Laufeyjas Sohn, hatte der Sif in hinterlistiger Weise alles Haar abgeschoren. Als Donar das gewahrte, ergriff er Loki und würde ihm alle Knochen zerschlagen haben, wenn er nicht geschworen hätte, von den Schwarzelfen zu erlangen, daß er der Sif Haare von Gold machte, die wie anderes Haar wachsen sollten. Darauf fuhr Loki zu den Zwergen, die Iwaldis Söhne heißen. Diese machten das Haar und zugleich Skidbladnir und den Spieß Wodans, der Gungnir heißt. Da verwettete Loki sein Haupt mit dem Zwerge, der Brock heißt, daß dessen Bruder Sindri nicht drei ebenso gute Kleinode machen könnte, wie diese wären. Und als sie zu der Schmiede kamen, legte Sindri eine Schweinshaut in die Esse und gebot dem Brock zu blasen und nicht eher aufzuhören, bis er aus der Esse nähme, was er hineingelegt. Aber sobald Sindri aus der Schmiede gegangen war und Brock blies, setzte sich eine Fliege auf seine Hand und stach ihn. Dennoch hörte er nicht auf mit Blasen bis der Schmied das Werk aus der Esse nahm. Da war es ein Eber mit goldenen Borsten. Darauf legte er Gold ins Feuer und gebot ihm, zu blasen und nicht eher mit Blasen abzulassen, bis er zurückkäme. Er ging hinaus; aber die Fliege kam wieder, setzte sich jenem auf den Hals und stach nun noch einmal so stark; doch fuhr er fort zu blasen bis der Schmied aus der Esse einen Goldring zog, der Draupnir heißt. Darauf legte er Eisen in die Esse und hieß ihn blasen und sagte, alles sei vergebens, wenn er mit Blasen innehielte. Da setzte sich ihm eine Fliege zwischen die Augen und stach ihm in die Augenlider, und als das Blut ihm in die Augen troff, daß er nichts mehr sah, griff er schnell mit der Hand zu, während der Blasbalg ruhte, und jagte die Fliege fort. Da kam der Schmied zurück und sagte, beinahe wäre das nun völlig verdorben, was in der Esse läge. Darauf zog er einen Hammer aus der Esse. Alle diese Kleinode legte er darauf seinem Bruder Brock in die Hände und hieß ihn damit gen Asgard fahren, die Wette zu lösen. Als nun er und Loki ihre Klein ode brachten, setzten sich die Götter auf ihre Richterstühle, und es sollte das Urteil gelten, das Wodan, Donar und Freyr sprächen. Da gab Loki dem Wodan den Spieß Gungnir, dem Donar das Haar für die Sif und dem Freyr den Skidbladnir und nannte die Eigenschaften dieser Kleinode, daß der Spieß nie sein Ziel verfehle, das Haar wachse, sobald es auf Sifs Haupt komme, und Skidbladnir immer Fahrwind habe, sobald die Segel aufgezogen würden, wohin man auch fahren wollte; und zugleich könne man das Schiff nach Belieben zusammen falten wie ein Tuch und in der Tasche tragen. Darauf brachte Brock seine Kleinode hervor und gab dem Wodan den Ring und sagte, in jeder neunten Nacht würden acht ebenso kostbare Ringe von ihm niederträufeln. Dem Freyr gab er den Eber und sagte, er renne durch Luft und Wasser Tag und Nacht, schneller als irgendein Pferd, und nie wäre es so finster in der Nacht oder im Dunkelwald, daß es nicht hell genug würde, wohin er auch führe, so leuchteten seine Borsten. Dem Donar gab er den Hammer und sagte, er möge so stark damit schlagen, als er wolle, was ihm auch vorkäme, ohne daß der Hammer Schaden nähme; und wohin er ihn auch werfe, so solle er ihn doch nicht verlieren, und nie solle et so weit fliegen, daß er nicht in seine Hand zurückkehre, und wenn es ihm beliebe, solle er so klein wer den, daß er ihn im Busen verbergen könne. Er habe nur den Fehler, daß sein Stiel zu kurz geraten sei. Da urteilten die Götter, der Hammer sei das Beste von allen Kleinoden und die beste Wehr wider die Hrimthursen, und sie entschieden die Wette dahin, daß der Zwerg gewonnen habe. Da erbot sich Loki, sein Haupt zu lösen; aber der Zwerg antwortete, darauf dürfe er nicht hoffen. So nimm mich denn, sagte Loki; aber als jener ihn fassen wollte, war er schon weit fort, denn Loki hatte Schuhe, die ihn durch Luft und Wasser trugen. Da bat der Zwerg den Donar, ihn zu ergreifen, und dieser tat es. Da wollte der Zwerg Lokis Haupt abhauen, aber Loki sagte, nur das Haupt sei sein, nicht der Hals. Da nahm der Zwerg einen Riemen und ein Messer und wollte Löcher in Lokis Lippen schneiden und ihm den Mund zusammennähen; aber das Messer schnitt nicht. Da sagte er, besser wäre es, wenn er seines Bruders Ahle hätte, und in dem Augenblick, als er sie nannte, war sie bei ihm und durchbohrte jenem die Lippen. Da nähte er ihm den Mund zusammen und riß den Riemen am Ende der Naht ab. Der Riemen, womit er dem Loki den Mund zusammennähte, hieß Wartari (Lippenreißer).

 

7. Runengesang: Am Runengesang sollte im Idealfall die gesamte Gruppe anwesender Personen teilnehmen, denn so lässt sich am besten eine Gruppendynamik und ein Zusammengehörigkeitsgefühl aufbauen. Es werden die drei, speziell zu diesem Fest gehörenden Runen in ihrer Bedeutung vorgestellt, angerufen und anschließend mit zahlreichen Wiederholungen gesungen. Zum Schnitterfest und seiner Bedeutung gehören folgende Runen:

Uruz: Für Tatkraft, Gesundheit, Mut und sexuelle Energie rufen wir die Rune Donars, Uruz.

Thurisaz: Für Vitalität, instinktives Vorgehen und die Kraft der Verteidigung singen wir die Rune Thurisaz.

Ansuz: Für Inspiration, Harmonie und gute Kommunikation singen wir die Rune Wodans, Ansuz.

 

8. Opferweihe:

Opfer/Horn: Donar, segne diese Opfergaben und dieses Horn und nimm sie unter Deinen Schutz. Wer beim Trinken Gutes denkt, der bekomme Deine Hilfe. Wer beim Trinken böses denkt, den Treffe Dein Hammer. Wer das Horn entweiht, den treffe Deine Faust. So möge es sein! Solange man noch nüchtern ist, denkt man oft noch das Schlechte, nachdem man Met getrunken hat, erkennt man schon das Rechte. Ihr Götter der Asen und Wanen, gebt nun Euren Segen in unseren Met, so wollen wir ehren die Ahnen und das Ihr uns Feiern seht.

Donar, Donnergott, höre was ich hier erbitte. Wehe mit Macht gemäß uralter Sitte Opfergaben, die wir gern den Göttern geben. Heil soll unser Leben durchweben. Gabe um Gabe, so soll es geschehen, ehe die Götter und Menschen im Ragnarök vergehen.

 

9. Blot: Folgende Götter sind für dieses Fest von besonderer Bedeutung. Sie werden einzeln mit den hier notierten Sätzen angerufen und erhalten die angegebenen Opfergaben:

Donar - Wettergott: Heil Dir, Donar, stärkster aller Götter, Beschützer der Bauern, Arbeiter und Knechte, Riesenbezwinger, Besitzer des Zermalmers Mjöllnir, Herr der Weihungen; wir rufen Dich und erbitten Deine Anwesenheit bei unserem heiligen Fest.

-Schutz der Ernte, Schutz vor Unwettern bei Aufenthalten in der Natur, evt. Persönliches-

Donar, gutmütiger Gott, wir danken für Deine Anwesenheit.

 

Wodan - Göttervater: Wodan, Göttervater, Reiter des achthufigen Rosses Sleipnir, Träger des immer treffenden Speeres Gungnir, Anführer der wilden Jagd und grauer Wanderer in Midgard; wir rufen Dich und erbitten Deine Anwesenheit bei unserem heiligen Fest.

-Persönliches-

Wodan, grauer Wanderer in Midgard, wir danken für Deine Anwesenheit und Unterstützung.

  

Freyr - Liebesgöttin: Freyr, Gott der Fruchtbarkeit, Herr der Natur wir rufen Dich und erbitten Deine Anwesenheit bei unserem heiligen Fest.

 

Frigg - Muttergöttin, Familie, Ehe: Fürstliche Göttin, Frigg Göttermutter, Du, die Kenntnis der Zukunft hat, Beschützerin der Familien, Bringerin des Kindersegens, Herrin aller Haushalte, Du, die oft unbemerkt durch Midgard zieht. Wir heißen Dich Willkommen bei unserem heiligen Fest, Heil Dir, Frigg.

- Persönliches-

Frigg, fürstliche Göttin, wir danken für Deine Anwesenheit. Möge Deine Güte und Deine schützende Hand auch im nächsten Jahr in unserem Haus zu Heil uns gereichen. Mögen eilende Falken Dir jeden Gram zutragen, damit Du uns beistehen kannst, hab Dank.

 

Sif: Sif, Gattin des Donar, goldgelockte Mutter von Thrud und Ullr, Göttin des Getreides, wir heißen dich Willkommen bei unserem heiligen Fest, Heil Dir, Sif.

-Reifen der Ernte

Sif, edle Göttin, Gattin des Donar, wir danken für Deine Unterstützung und Anwesenheit bei unserem Fest.

 

10. Opfermahl:

 

11. Götterbefragung:

 

12. Ausleitung:

(Strophe 165 aus dem Hâvamâl der Lieder-Edda)

Des Hohen Lied ist gesungen in des hohen Halle. Den Erdensöhnen Not, unnütz den Riesensöhnen. Wohl ihm der es kann, wohl ihm der es kennt, lange lebt der es erlernt. Heil allen die es hören.

Der Ring ist gelöst, die Gemeinschaft besteht. Heil denn fahre, heil denn kehre, Heil dir auf deinen Wegen!

(Strophe 4 aus dem Vafthrudnismal der Lieder-Edda)

-dreifaches Hornsignal

 

 

Bräuche:

1. Kräuterbuschen: Eine Anzahl von entweder 7, 9, 12, 15, oder 19 verschiedener Kräuter wird am Morgen des Schnitterfestes geschnitten und zu einem schönen Strauß gebunden. Diese Kräuterbündel, hier Kräuterbuschen genannt, werden über dem Ritualfeuer des Abendlichen Schnitterfestes geweiht und anschließend im Haus an einem trockenen, aber schattigen Platz aufgehängt. Der Kräuterbuschen dient dann als winterliche Hausapotheke. Außerdem schützen sie das Haus und seine Bewohner vor Krankheit, Tod, Blitzschlag und sonstigem Unglück. Sie sollen Eheglück bescheren und Kindersegen bringen. Und zum Jahresbeginn (Julfest) wird ein Teil der Kräuter im Haus geräuchert, um es zu reinigen und gut ins neue Jahr zu starten.

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 29.09.2013