HANDWERK

 

 

Auf dieser Unterseite werden die verschiedenen Handwerke vorgestellt, die bei den antiken und frühmittelalterlichen Germanenstämmen bekannt waren. Des weiteren wird auf handwerkliche Tätigkeiten eingegangen, die irgendwie im Zusammenhang mit den Themen Alte Sitte, Selbstversorgung und Survival stehen, also für eine alternative Lebensweise von Bedeutung sind. Der Schwerpunkt der hier beschriebenen Tätigkeiten wird also auf dem sogenannten historischen Handwerk liegen.

 

 

1. Brandmalerei:

 

 

2. Bronzeguß:

Erste Spuren von metallurgischen Kenntnissen auf germanischem Gebiet finden sich bereits in der sogenannten Kupferzeit ca. 2300 v.Chr. In dieser Zeit experimentierte man zumeist mit reinem Kupfer. Gegen Ende der Frühbronzezeit, um ca. 1800 v.Chr., scheint sich die Bronzetechnologie weiträumig durchzusetzen. 

Bronze besteht aus einer Legierung von 90% Kupfer zu 10% Zinn. Die Menschen erkannten sehr bald die Vorteile dieses Mischungsverhältnisses. Zum einen liegt der Schmelzpunkt bei Bronze niedriger (ca.1000°C) als bei reinem Kupfer (ca.1083°C), zum anderen sind die Werkstücke aus Bronze sehr viel haltbarer. 

In Deutschland sind verschiedene Kupfer-Lagerstätten bekannt, etwa im östlichen Harzvorland, im Vogtland, Fichtelgebirge, Rheinischen Schiefergebirge und auf Helgoland, um nur einige zu nennen. In den meisten Fällen erscheint es nicht gediegen (rein), sondern muß aus Erzen gewonnen werden. 

Sehr viel seltener ist hingegen Zinn. Es wurde von auswärts, vornehmlich wahrscheinlich aus der Bretagne und dem englischen Cornwall bezogen. Haupt Rohstoff-Quelle für die Germanen seit der Römischen Kaiserzeit war jedoch Altmetall römischen Ursprungs. 

Der Technik des Bronzeguß in ur- und frühgeschichtlicher Zeit ist man durch archäologische Funde aber auch durch Experimente auf die Spur gekommen. So lieferten die Ausgrabungen der frühgeschichtlichen Siedlung Ostbevern-Schirl sehr gut erhaltene Überreste eines offenen Schmelzherdes. Die oval angelegte Grube von 25 * 30 cm Durchmesser wurde mit einer Schicht Lehm ausgekleidet, die während des anschließenden Brennvorgangs verziegelte. Als Brennstoff diente abgelagertes Holz oder Holzkohle. Desweiteren zeichneten sich im Boden noch deutlich die Standspuren zweier Blasebälge ab, mit denen künstlich Luft zugeführt wurde. Sie erleichterten die Erzeugung der hohen Schmelztemperatur. 

Für den Schmelzvorgang wurde in der Schmelzgrube zunächst eine gleichmäßige Glutschicht erzeugt. Die Gußtiegel bestanden aus gebranntem Lehm, dem bis zu 40% Sand beigemengt war. Nach Einfüllen der Bronzestückchen wurden die Tiegel mit einem Stein, etc. abgedeckt, in die Glut eingesetzt und zusätzlich mit einer Holzkohleschicht bedeckt. Nach ca. 1 Stunde schmolz die Bronze.

Es gibt unterschiedliche Gußverfahren, den Sandguß, den Guß in ein- oder zweiteiligen Formen z.B. aus Bronze, Lehm und Stein und das Wachsausschmelzverfahren. Beim Wachsausschmelzverfahren wird ein Modell aus Wachs geformt und anschließend mit mehreren Schichten Lehm ummantelt. Nach dem Trocknen wird das Wachs durch leichtes Erhitzen ausgeschmolzen. Die so entstandene Form wird anschließend gebrannt und kann als Gußform eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren entstehen keine Gußnähte. Beim Sandguß-Verfahren wird ein Model in feuchten, vielleicht mit Kuhdung vermischten, feinen Sand abgedrückt. Dieser Abdruck wird zur Gußform. 

 

 

3. Drechslerei:

Das Handwerk der Drechslerei spielte bei unseren germanischen Vorfahren ein große Rolle, in erster Linie zur Herstellung von Alltagsgegenständen und Werkzeugen, aber auch beim Erschaffen von Kunstgegenständen. Erfunden haben die Germanen die Drechslerei allerdings nicht, dies geschah bereits viel früher, mutmaßlich in Ägypten. Ab wann die Germanen gedrechselt haben und von wem sie dieses Handwerk gelernt haben, liegt weitgehend im Dunkeln. Zu vermuten ist allerdings ein Ursprung in den vielfältigen Kontakten zu den Römern. Da die Drechslerei, wie bereits erwähnt, eine große Rolle bei den Germanen spielte, folgt hier ein kurzer Ausflug in deren Geschichte:

Geschichte der Drechslerei: Plinius der Ältere, ein römischer Lehrer, bezeichnete Theodorus ( 560 v.Chr.) von der Insel Samos als den Vater der Drechslerei, aber mit den heutigen archäologischen Erfahrungen wissen wir, daß die Drechslerei viel älter ist. Drehen ist seit über 3500 Jahren bekannt, von der einfachen Holzdrechslerei bis zum modernen Ingenieurwesen. Bereits 1500 v.Chr. nutzten die Ägypter einfache Drechselbänke. Die Holzdrehbank ist fraglos die älteste Maschine. Der Ursprung von dem, was wir heute unter Drechslerei verstehen, geht zurück auf die ersten manuellen Drehbewegungen der Menscheit überhaupt.

In hellenistischer Zeit, d.h. in den letzten Jahrunderten v. Chr., hat sich die Drechselbank in der antiken Welt mehr und mehr durchgesetzt. Vom 4.Jhd. ab ist sie auch für Ägypten mit zahlreichen Werkstücken vertreten. Hier in Ägypten ist nun auch erstmals im Grab des sogenannten Petosiris (3.Jhd.v.Chr.) eine Reliefdarstellung von Drechslern an ihrem Gerät wiedergegeben. Zunächst wurde auf dem Boden sitzend gedrechselt, meist von zwei Personen. Im genannten Relief sieht man links den Meister kauern, wie er mit beiden Händen den Drehstahl führt, rechts von ihm sitzt der Gehilfe oder Lehrling, der das bearbeitete Holzsäulchen mit Hilfe eines schmalen Riemens rotieren lässt. Der Drehstuhl befindet sich in waagerechter Stellung. Die Drehung des Werkstücks geschieht mit einer Schnur, die um das Werkstück herum geschlungen ist und von einem zweiten Arbeiter,der gewissermaßen den Motor darstellt, hin und hergezogen wird.

Irgendwo auf der Entwicklungsleiter wurden die Drechsler müde, ihre Arbeit auf dem Boden sitzend zu verrichten. Sie entschlossen sich, künftig im Stehen zu Drechseln. Im 13. Jhd. n.Chr. erscheint die bisher früheste Abbildung der sogenannten Wippdrehbank. Diese hat ebenfalls Schnurantrieb. Doch ist hier das eine Ende der Schnur an einem Pedal befestigt, das andere Ende an einer elastischen Stange an der Decke, die den Gegenzug besorgt, wenn der Fuß des Drechslers das Pedal loslässt. Damit hat der Drechsler beide Hände zum Arbeiten frei.

 

4. Eisengewinnung:

Vor ungefähr 2700 Jahren kam der neue Werkstoff Eisen in die Region des heutigen Norddeutschland, dem mutmaßlichen Kerngebiet germanischer Stämme und Kultur. Zuerst noch so wertvoll, daß es nur für Schmuckstücke und Verzierungen verwendet wurde, kam es schon bald auch für Werkzeuge und Waffen zum Einsatz. Die Verhüttung des in Feuchtgebieten anstehenden Raseneisenerzes erfolgte in sogenannten Rennöfen. Unter einem Rennofen muß man sich ein schlotartiges Gefüge aus Lehm von ungefähr 1 Meter Höhe vorstellen. Bei einer Temperatur von über 1000°C und unter sauerstoffarmut wurde dem im Eisenerz enthaltenden Eisenoxid in einem Holzkohlenfeuer der Sauerstoff entzogen. Aus dem so gewonnenen Eisen konnten die Schmiede dann Werkzeuge, Trachtbestandteile, Schmuck und Waffen fertigen.

Als vor etwas über 2000 Jahren die Römer in das heutige Niedersachsen kamen waren die hier lebenden Germanen bereits zu Meistern der Eisengewinnung und Verarbeitung geworden. Dem eisenzeitlichen Schmied stand eine große Anzahl von verschiedenen Werkzeugen zur Verfügung, die sich in ihrer Formgebung meistens nur in Details von den heute verwendeten unterschieden. Viele Schmiede jener Zeit stellten das Eisen selber her und verarbeiteten es auch.

Während Gold, Silber und gelegentlich Kupfer als reine Metalle gefunden werden und vom Begleitgestein lediglich getrennt werden müssen (Goldwäsche), kommt Eisen auf der Erde praktisch nicht als reines Metall vor. Es muß in einer chemischen Reaktion aus Eisenerz gewonnen werden. Dabei wird dem Eisenerz durch Reduktion mit Kohlenstoff der Sauerstoff entzogen. Es entsteht dabei metallisches Eisen. Hierzu verwendete man früher Holzkohle und später Steinkohle.

Die Anfänge der Eisenmetallurgie liegen im Dunkeln. Es ist wahrscheinlich das vor 3000 bis 4000 Jahren bei der Kupferherstellung durch Reduktion von eisenoxidhaltigen Kupfererzen mit Holzkohle auch metallisches Eisen angefallen ist. Für Waffen und Werkzeuge war dieses kohlenstoffarme Eisen jedoch nicht zu gebrauchen, das es zu weich war. Mit Beginn der Eisenzeit in der ersten Hälfte des 1.Jahrtausends v. Chr. löste das Eisen das bis dahin wichtigste Metall, die weichere Bronze ab. Als eisenhaltiger Rohstoff wurde vielfach das Raseneisenerz verwendet, welches in Niederungen, Mooren und feuchten Wiesen durch chemische Reaktion der in Wasser gelösten Eisensalze mit dem Luftsauerstoff entstand.

Bevor man schachtartige Rennöfen baute, wurde das Raseneisen-Erz in Rennfeuer-Gruben reduziert. Bei den später verwendeten Rennöfen konnte dieser Reduktionsprozeß über einen längeren Zeitraum kontinuierlich gefahren werden. Dabei mußten unter Verwendung von Blasebälgen Temperaturen im unteren Bereich des Ofens von 1000-1200°C erreicht werden. Es bildete sich die eisenhaltige Luppe und herausrinnende (Rennofen) flüssige Schlacke. Aus der eisenhaltigen Luppe, die mit Schlacke und Holzkohle versetzt war, wurde durch Schmieden das Eisen gewonnen.

Archäologisch findet man häufig Schlacken und teilweise auch Reste von Luppen. In Scharmbeck bei Hamburg gelang es Reste zweier Rennöfen-Schächte aus der Zeit um 200 n.Chr. auszugraben. Sie gehören zu den besterhaltenen Öfen der Germanenzeit in Mittel- und Nordeuropa.

 

 

5. Färben:

Schon immer haben die Menschen sich selbst oder ihr Umfeld durch Farbe verändern, hervorheben, oder verschönern wollen. Sie nutzen z.B. anorganische, mineralische Pigmente, um in der Altsteinzeit ihre Höhlen zu dekorieren oder sie bemalten sich selbst wie, wir es aus Afrika, Asien, Polynesien, aber auch von den Germanen her kennen (Kriegsbemalung). Textilfärbungen sind seit einigen tausend Jahren bei den ältesten Hochkulturen der ganzen Welt (China, Mesopotamien, Ägypten, Mittelmeer, Südamerika) sowie auch im Alten Europa bekannt.

Als die Menschen in unseren Breiten ab der Jungsteinzeit seßhaft wurden und z.B. als Bauern an einem festen Ort siedelten, begannen sie zu spinnen und zu weben. Sie entdeckten bald auch mehr und mehr färbende Pflanzen in ihrer Umgebung. Wenn auch fast alle Kulturpflanzen und Technologien aus dem Orient über Land- und Seewege zu uns Europäern kamen, wußten die Menschen die hiesigen Naturgegebenheiten zu nutzen. Sie nahmen Blätter, Blüten, Wurzeln, ganze Pflanzen oder Rinden und Flechten, um Textilien oder Leder zu verschönern.

Die meistgenutzten Färberpflanzen waren in nördlicheren Breiten Färberwau (Reseda) für gelb; Krappwurzeln für rot und Färberwaid für Blau. So waren auch Farbmischungen möglich. Im Mittelmeerraum wurde auch mit Indigo (Blau) und mit von Tieren produzierten Farbstoffen (Kermeslaus für rot, Purpurschnecke für rotviolett) gefärbt. Die Menschen erkannten bald, das die aus den zerkleinerten Pflanzenmaterialien gewonnenen Farben nicht  dauerhaft mit den Textilfasern wie Wolle, Seide, Flachs und Baumwolle verbanden  und sie daher nicht wasch- und lichtecht waren. Sie lernten Hilfsstoffe zum Beizen zu nutzen. Sie verwendeten Metallsalze, deren Ionen eine Verbindung von Fasern und Farbmolekülen herstellen, so daß die Färbung dauerhaft wird.  Die gebräuchlichsten Beizmittel waren und sind: 

Alaun - Kalum-Aluminium-sulfat, Kaliumdichromat, Zinnchlorid, Eisen II sulfat

Jede Beize ergibt einen oft erheblich unterschiedlichen Farbton. Farbstoffe und Beizmittel können heute mit modernen Analysemethoden wie Atomapsorbtionsspektroskopie und Dünnschicht-Chromatographie nachgewiesen werden, so daß sogar ein moorbraunes Tuch von einer nordischen Moorleiche das Geheimnis seiner Farbe preisgeben muß. Die allermeisten Farbstoffe ziehen beim Kochen mit den zerkleinerten Pflanzenteilen auf die vorgebeizten Fasern. Nur bei Küpenfarbstoffen wie Waid, Indigo, oder Purpur ist der eigentliche Farbstoff nicht wasserlöslich. Es muß zuerst die wasserlösliche, reduzierte Vorstufe aufgezogen werden. Durch Oxidation mit Luftsauerstoff bildet sich dann der gewünschte stabile Farbton auf dem Tuch oder den Garnen.

Viele Geheimnisse ranken sich um die vielfältige "Kunst" des Färbens, weil Kenntnisse und Rezepte nur wenigen weitergegeben und kaum etwas aufgeschrieben wurde. So sagt man zum Beispiel im Volksmund: "Der kann hexen und Blaufärben".

 

 

6. Imkerei:

Die Geschichte der Imkerei ist eng mit der Geschichte der Menscheit verbunden. Seit Jahrtausenden werden Bienen wegen ihres Honigs und Wachs von Menschen genutzt und gehalten. Erste Belege geben 8000 - 12000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien. Mit der Wandlung der Menschen von Sammlern zu Jägern zu sesshaften Ackerbauern begann auch der Versuch, die Bienenvölker in der Nähe der Behausung anzusiedeln und ein Besitzrecht gegenüber anderen zu begründen.

Aus der Zeit der Pharaonen um 2400 vor Christus im alten Ägypten sind Wandmalereien mit der Darstellung der Bienenhaltung überliefert. Die Ägypter hielten Bienen in Tonröhren und transportierten sie bereits auf Schiffen in ergiebige Gebiete. In jüngster Zeit wurden in Israel die Reste einer großen Imkerei mit mehr als 100 Völkern aus dem 1. Jahrtausend vor Christi Geburt freigelegt. Erste schriftliche Überlieferungen über die Bienenhaltung stammen von dem Griechen Aristoteles. Der römische Epiker Vergil beschrieb um 30 v. Chr. eingehend die römische Imkerei.

Im Frühmittelalter standen im Salischen Gesetz von 510 hohe Strafen auf den Diebstahl von Bienen und Honig. 643 verankerten die Westgoten den Wildbienenfang im Gesetz und führten bereits eine Haftpflicht bei Schäden durch Bienen ein. Eine Urkunde des Herzogs Odilo von Bayern belegt 748 erstmals die Waldbienenzucht, die als Zeidlerei bezeichnet wird. Dabei wurden zunächst Bienenvölker in hohlen Baumstämmen abgeerntet, später wurden die betroffenen Baumstücke herausgeschnitten und im Hausbereich der Zeidler aufgestellt - womit die sogenannte Klotzbeute geschaffen war. Um 800 befahl Karl der Große, Imkereien auf seinen Gütern einzurichten.

In Mitteleuropa finden sich früheste archäologische Nachweise von Klotzbeuten als Bienenwohnungen aus der jungneolithischen Pfahlbausiedlung Arbon-Bleiche III um 3380 v.Chr. 1939 wurde im Vehnemoor bei Oldenburg ein ausgehölter Baumstamm aus dem 5. Jahrhundert n.Chr. im Torfuntergrund gefunden. Es handelte sich um eine Klotzbeute, in der sich Waben-, Bienen- und Brutreste befanden.

In allen Kulturen stand die Biene und ihre Produkte und ihre Produkte unter hohem Ansehen. Allgemein wurden der Biene eine besondere Beziehung zu den Göttern nachgesagt. Aus dem Honig stellten die Germanen durch Gärung ein berauschenden Getränk, den Göttertrank Met, her; der bei religiösen Handlungen getrunken wurde. Den gefallenen Kriegern wird in Walhall als Getränk aus nie versiegender Quelle Met gereicht. Wie römische Geschichtsschreiber belegen, wurde der Met wegen seines Wohlgeschmacks auch von den Römern geschätzt und in großen Mengen aus Germanien importiert. Das Bienenwachs war als Leuchtmittel allen anderen Stoffen an Reinheit und Wohlgeruch überlegen und ein Luxusgut.

 

 

7. Knochenbearbeitung:

Knochen sind im Gegensatz zu Elfenbein, Geweih und Horn bei lebenden Tieren nicht sichtbar. Sie sind ein schöner und sehr stabiler Grundstoff, der in der ganzen Welt zu allen Zeiten genutzt wurde. Logischerweise, denn es gab ihn reichlich; jedes Tier liefert, wenn das Fleisch verzehrt ist, mehr Knochen als Elfenbein, Geweih oder Horn. In den Museen finden wir unzählige aus Knochen gearbeitete Gegenstände, die bei Ausgrabungen gefunden wurden. In einigen Böden bleiben Knochen mehr oder weniger gut erhalten. Warfen in Friesland scheinen sich vorzüglich zum Konservieren erhalten zu haben, nach den vielen Stücken zu urteilen, die man dort gefunden hat. 

Aus den älteren Zeiten finden wir u.a. Fischhaken, Harpunen und Nadeln, später fertigte man Haar- und Kleiderspangen, Spielscheiben, Klöppel, Flöten und vieles mehr. Immer zeigt sich, das beim Menschen die Lust zum Verzieren angeboren ist. Der Punkt-Kreis kommt als Ornament auf der ganze Welt vor. 

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Knochen als industrieller Grundstoff gebraucht für die Anfertigung von Knöpfen, Kämmen, Zahnbürsten, Nähutensilien, usw. Noch heute werden Abfallknochen zu Leim und Viehfutter verarbeitet, Knochenasche in Porzellanfabriken und Gelatinen zu allen möglichen Zwecken verwendet. Die Verwendung von Knochen ist auch in der Volkskunst überaus bekannt. Viele Bauern haben an stillen Abenden prächtige Pfeifenstopfer, Schnupftabakdosen, Messergriffe und kleine Bilder geschnitten. Auch Gefangene und Seeleute, die viel Zeit hatten, machten von den Resten der Mahlzeiten schöne Häkelnadeln und anderes Werkzeug für ihre Frauen zuhause.

Wir, die heute gute Werkzeuge zur Verfügung haben (und das ist nicht viel), können mit unseren Suppenknochen zaubern! Ein kleiner Schraubstock, eine Laubsäge, ein Brettchen, einige Feilen, Schmirgelpapier mit verschiedenen Körnungen und für die letzte Vollendung etwas Kupferputzmittel, und sie machen die schönsten Häkelnadeln, Durchziehnadeln, Perlen, Brieföffner und was sonst noch. Ja, Knochen ist ein hervorragendes Material!

Es scheint mir wichtig auch die verwendeten Materialien zu nennen. Elfenbein ist immer Zahnbein, bedeckt von einer harten Schicht. Die Zähne von Elefanten, Mammut, Walroß, Pottwal und Nilpferd werden vielfältig genutzt; der Zahn vom Narwal wird meistens im Ganzen als Kuriosität aufgehoben. Geweih kann man fast die Fortsetzung von Knochen nennen. Es ist zäher als Knochen und wurde wegen dieser Qualität u.a. für Hackgeräte gebraucht. Verschiedene Hirscharten besitzen Geweihe. Horn ist ein ganz anderes Material. Es ist in Lagen geschichtet und wächst um einen Knochenkern herum. Vor allem die Hörner von Rindern werden viel benutzt, entweder im Ganzen oder in Teilen, z.B. für die Anfertigung von Knöpfen und Löffeln. Wegen der Lagen ist das Horn verformbar; ein Nachteil ist, daß es in der Erde schneller vergeht, wodurch wir bei Ausgrabungen wenig Hornfunde haben. Hörner zieren die Häupter von Rindern, Ziegen und Schafen. Geweih und Horn werden sie weniger häufig in die Hand bekommen, aber wenn sie es haben, lassen sich mit wenig Mühe schöne Stücke daraus machen. So wird billiges Material wertvoll.

 

 

8. Köhlerei: siehe Rubrik Dokumentationen, Punkt 6. Köhlerei

 

 

9. Schnitzen: Den Anfang mit den handwerklichen Tätigkeiten mache ich mit dem Schnitzen. Dies ist insofern von hoher Bedeutung, als das Holz der Hauptwerkstoff ist, der in unserer germanischen Heimat natürlich vorkommt. Ein weiterer Aspekt dafür, mit dem Schnitzen zu beginnen, ist der Glaube ansich. Zu allererst werde ich nämlich Buchenäste in kleine Scheiben sägen und Runen hineinschnitzen.

 

 

10. Töpfern:

 

 

 

 

Werkzeuge:

 

1. Brandmalkolben:

2. Schälmesser:

3. Schnitzmesser:

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am:  25.06.2012