GERMANISCHE GESCHICHTE

 

 

Germanische Vorgeschichte:

3500-2000 v.Chr.: Die bäuerliche Gesellschaft der Großsteingräberleute (Megalithkultur) bevölkert in Mittel- und Nordeuropa das Gebiet, auf dem später die Germanen leben werden. Dieser Zeitraum wird noch zur späten Jungsteinzeit gezählt.

2000 v.Chr.: Aus den asiatischen Steppen stammende indogermanische Stämme dringen in das Siedlungsgebiet der Großsteingräberleute (Megalithbauern) ein. Es beginnen Auseinandersetzungen zwischen beiden Volksgruppen, die in der germanische Mythologie später ihre Entsprechung als Krieg zwischen den Asen und den Wanen finden.

1900 v.Chr. - 1400 v.Chr.:  Der Verschmelzungsprozeß beider Volksgruppen beginnt allmählich. Dieser Zeitpunkt gilt auch als der Beginn der Bronzezeit.

 

Das goldene Zeitalter der Germanen:

ca. 1400 v.Chr. - 750 v.Chr.: In diesem Zeitrum lebten die germanischen Völker unbehelligt von Kriegen und schlechten klimatischen Bedingungen fast isoliert und vergessen in einer langen Friedens- und Wohlstandsperiode. Dieses Goldene Zeitalter der Germanen findet in fast allen geschichtlichen Schriften kaum Beachtung, denn es passierte eben nichts Besonderes. Gerade dieser Zeitraum interessiert mich sehr, da die germanische Kultur und der germanische Glaube in dieser Zeit völlig unberührt von äußeren Einflüssen, wie später der römischen Kultur, existierte.

ca. 1400 v.Chr.: Der Verschmelzungsprozeß zwischen Indogermanen und Großsteingräberleuten ist vollzogen. Dies ist die Geburtstunde der Volksgruppen, die später die Germanen genannt werden. Die ältere Bronzezeit geht zuende und die eben enstandenen germanischen Völker dehnen ihren Siedlungsraum langsam aus.

1330 v.Chr.: Herstellung des Goldkegels von Schifferstadt.

ca. 1000 v.Chr.: Die Germanen erreichen bei der Ausdehnung ihres Siedlungsraumes die untere Weichsel, im Süden den Harz, die Havel und die Mittelelbe, im Westen den Rhein. Herausbildung der drei Großen Gruppen der Nord-, Ost- und Westgermanen.

ca. 800 v.Chr.: Die Bronzezeit endet und es beginnt die Eisenzeit.

ca. 750 v.Chr.: Bedingt durch eine Klimaverschlechterung endet das goldene Zeitalter.

 

Konflikte mit den Kelten, Ausdehnung des Siedlungsraumes

ab 750 v.Chr.: Durch den Klimawechsel geraten die germanischen Völker in Bewegung und dringen in keltisches Gebiet ein. Das spätere, westliche Niedersachsen wird besiedelt, Schlesien und das gesamte Weichselgebiet. In Mitteldeutschland dringen die Germanen wegen heftigen keltischen Widerstands nur langsam vor.

500 v.Chr.: Die Germanen besiedeln erstmals linksrheinisches Gebiet und dringen in die bis dahin keltischen Niederlande vor.

450 v. Chr.: Germanen besetzten das Gebiet zwischen Oder und Weichsel und verdrängen die Illyrer.

400 v.Chr.: In Norddeutschland Weiterentwicklung der seit dem 6. Jahrhundert  vor Chr. nachzuweisenden Jastorfkultur der Germanen.

350 v. Chr.:  Grenze des Einzugsgebietes germanischer Kulturen werden der Harz und das Niederrheingebiet.

325 v.Chr.: Der griechische Reisende Pytheas aus Marseille berichtet über die Länder um die Nordsee und die dort lebenden Völker.

250 v. Chr.: Der ostgermanische Volksstamm der Bastarnen, ursprünglich an der oberen Weichsel ansässig, zieht in das Gebiet nördlich der Donaumündung. (Bastarnien möglicherweise Träger der Gesichtsurnenkultur).

200 v.Chr.: Die ostgermanischen Bastarnen drängen nach Südosten in das heutige Ostrumänien vor. Germanenstämme überschreiten den Rhein, wo sie keltische Stämme besiegen.

179 v.Chr.: Die Bastarnen werden in Kämpfe der Makedonen und anderer Völker auf dem Balkan verwickelt.

 

Der Marsch der Kimbern, Teutonen und Ambronen

150 v. Chr.: Verheerende Überschwemmungen an der jütländischen Küste veranlassen die ersten der dort ansässigen Germanenstämme zur Wanderung nach Süden.

120 v.Chr.: Die Kimbern, Teutonen und Ambronen brechen in Richtung Süden auf. Die historischen Quellen berichten von einer Sturmflut in Jütland, aufgrund derer die Einwohner ihre Heimat verließen. Allerdings vermutet man heute, daß außerdem Hungersnöte aufgrund klimatischer Veränderungen dafür verantwortlich waren.

113 v.Chr.: Die Germanenstämme treffen auf die Römer. Bei der folgenden Schlacht (auch als Schlacht von Noreia bezeichnet) entgingen die Römer der völligen Vernichtung ihrer Truppen nur durch ein plötzlich einsetzendes Gewitter, welches die Germanen als ein warnendes Omen (Grollen) ihres Wettergottes Donar interpretierten.

109-105 v.Chr.: Es kommt noch weitere Male zu Kämpfen zwischen den Römern und den Germanen, bei denen die Römer jedes Mal eine Niederlage erleiden. Erst nachdem sich die germanischen Stämme in zwei Gruppen aufgeteilt hatten, gelang es den Römern 102 v. Chr., die Teutonen und Ambronen zu besiegen, 101 v. Chr. die Kimbern.

 

Ariovist und Caesar

Der Durchbruch der Kimbern und Teutonen durch das damals noch keltische Mittelgebirge führte zur Erschütterung der keltischen Macht in Mittel- und Süddeutschland, so dass später auch andere Germanen, insbesondere Suebische Stämme, in Hessen und das Maingebiet eindringen konnten. Unter ihrem Führer Ariovist drangen sie u.a. in Gallien ein, wurden jedoch durch Gaius Julius Caesar 58 v. Chr. geschlagen und hinter den Rhein zurückgeworfen.

Im 1. vorchristlichen Jahrhundert machte die römische Eroberung Galliens durch Caesar die Germanen zu direkten Nachbarn des Römischen Reiches. Dieser Kontakt führte in der darauffolgenden Zeit zu ständigen Konflikten: Immer wieder kam es zu Übergriffen der Germanen auf die Römer. Im Gegenzug führte Caesar in den Jahren 55 und 53 v. Chr. Strafexpeditionen gegen die Germanen durch. Allerdings erkannte Caesar den Rhein als Grenzlinie zwischen Germanen und Römern an.

 

Vorstoß des Augustus bis zur Elbe

Auch in der Folgezeit kam die Rheingrenze nicht zur Ruhe. Der römische Kaiser Augustus beschloss deshalb die Verlagerung von Truppen an den Rhein, die bisher in Gallien stationiert waren.

Die Rheingrenze blieb dennoch unsicher, woraufhin Augustus seine Taktik änderte: Er beabsichtigte, das Römische Reich bis an die Elbe auszudehnen. Zwischen 12 und 9 v. Chr. führte Drusus, Stiefsohn von Augustus, mehrere Feldzüge gegen die Germanen durch und unterwarf die Friesen, Chauken, Brukterer, Marser und Chatten. Trotz der Feldzüge des Drusus gerieten aber die wenigsten Germanenstämme wirklich in dauerhafte römische Abhängigkeit. Nachdem Drusus beim Rückzug bei einem Sturz von seinem Pferd gestorben war, setzte sein Bruder Tiberius 8 v. Chr. die Feldzüge fort. Im Jahre 4 n. Chr. gelang es ihm, die bis dahin aufständischen Cherusker zu unterwerfen. Nun galt Germanien bis zur Elbe als unterworfen, es wurden repräsentative römische Städte östlich des späteren Limes gegründet, beispielsweise im heutigen Waldgirmes in Hessen. Der lateinische Name dieser Siedlung ist so wenig bekannt wie etwa die lateinischen Namen der Kastelle in Haltern, Anreppen oder Marktbreit am Main.

Ein letzter großer Feldzug im Jahre 6 n. Chr. sollte das Reich des Markomannenkönigs Marbod in Böhmen zerschlagen. Er war kein Gegner Roms, legte jedoch Wert auf seine Unabhängigkeit. Eine Zerschlagung seines Reiches wäre wahrscheinlich der Schlussstein der römischen Unterwerfung der Germanen gewesen. Von Mainz mainaufwärts und dem Raum Wien Richtung Nordwesten bewegten sich zwei große römische Marschsäulen. Doch die Operation musste wegen eines überraschenden, großen Aufstandes in Pannonien, dem heutigen Ungarn, abgebrochen werden. Dennoch galt Germanien bis zur Elbe weiterhin als römische Provinz.

 

Die Varusschlacht
 
Unglücklicher Feldzug des Germanicus in Norddeutschland

Nachdem der Widerstand der Germanen gebrochen schien, wurde Publius Quinctilius Varus damit beauftragt, in den Gebieten rechts des Rheins römisches Recht einzuführen und Steuern zu erheben. Als Statthalter war er gleichzeitig Oberbefehlshaber über die rheinischen Legionen. Varus, der sich zuvor in der römischen Provinz Syrien den Ruf eines brutalen und korrupten Verwaltungsfachmanns erworben hatte, brachte die Germanen bald gegen sich auf. Gegner der Besatzung ließ er mit aller Härte des römischen Rechts bestrafen. Die von ihm eingeführten Steuern wurden von den Germanen zudem als zutiefst ungerecht empfunden, da sie eine solche Abgabe nur für Unfreie kannten.

Unter diesen Umständen gelang es dem Cheruskerfürst Arminius, der die römischen Bürgerrechte und Ritterwürden besaß, mehrere germanische Stämme zu einen. Arminius nutzte das Vertrauen, das ihm Varus entgegenbrachte aus und lockte diesen in einen Hinterhalt. In der darauffolgenden Schlacht (Varusschlacht oder Schlacht im Teutoburger Wald genannt) verloren die Römer drei Legionen (etwa 18.000 Legionäre, plus etwa 2-3.000 zusätzliche Truppen). Laut den Überlieferungen des Sueton soll Augustus daraufhin ausgerufen haben: Quinctili Varus, legiones redde! (Quintilius Varus, gib mir die Legionen zurück!). Der römische Eroberungsversuch scheiterte damit im Jahre 9 n. Chr. Germanien blieb danach bis zur Völkerwanderung von der römischen Kultur wenig beeinflusst.

 

Die Römisch-Germanischen Beziehungen nach der Varusschlacht

Unter Germanicus unternahmen die Römer zwischen 14 und 16 n. Chr. weitere Vorstöße über die Rheingrenze hinweg. Ob es sich dabei um Strafexpeditionen oder die Fortsetzung der römischen Expansionspläne handelte, ist umstritten.

In den Folgejahren kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern: Im Jahr 29 schlugen die Römer einen Aufstand der bis dahin römerfreundlichen Friesen nieder. Im Jahr 69 mussten sogar Truppen aus Spanien und Britannien für Verstärkung herangezogen werden, um die Revolte der Bataver (Bataveraufstand) unter Führung des Iulius Civilis niederzuschlagen.

Im Jahre 83 entschloss sich Kaiser Domitian, die römische Grenze zwischen Rhein und Donau weiter gegen Norden zu verschieben. Nach Beendigung der Chattenkriege begannen die Römer mit dem Bau des Limes, der im Süden durch die so genannte Sibyllenspur, den Lautertal-Limes, mit dem Alblimes verbunden war, um die Grenzen zwischen Germanien und dem römischen Reich zu sichern. Im selben Zeitraum entstanden die Provinzen Germania Superior (Obergermanien) und Germania Inferior (Untergermanien).

Neueste Forschungen (ab etwa 1995) deuten allerdings darauf hin, dass der Neckar-Odenwald-Limes nicht schon um 83/85 unter Domitian, sondern erst um das Jahr 98 unter Kaiser Trajan angelegt wurde. Vor allem fehlt bis heute auch nach über hundertjähriger Forschung ein zuverlässig datierter römischer Fund von der Neckar-Odenwald-Linie vor dem Jahre 98, sei es eine Inschrift, ein Militärdiplom oder ein dendrochronologisch datierbarer Holzfund. Außerdem passt der Neckar-Odenwald-Limes militärtechnisch zu anderen Anlagen aus der Zeit Kaiser Trajans, während für die Zeit Domitians ähnliche Parallelen fehlen.

Um das Jahr 122 wurde die römisch-germanische Grenze unter Kaiser Hadrian zwischen dem mittleren Neckar und der Donau bei Eining um etwa 20 bis 40 Kilometer nach Norden verschoben. Die letzte römische Expansion in Germanien, die Verschiebung des Neckar-Odenwald-Limes um rund 25 Kilometer nach Osten unter Kaiser Antoninus Pius, ist inzwischen recht sicher auf das Jahr 159 datierbar.

 

Die Markomannenkriege

Im 2. Jahrhundert n. Chr. fanden zwei entscheidende Veränderungen rechts des Rheins statt: Zum einen schlossen sich die zerstrittenen germanischen Stämme zu Großstämmen zusammen, zum anderen drückten die Germanen immer stärker gegen die römischen Grenzen.

167 fielen die Markomannen, Quaden, Langobarden, Vandalen, Jazygen und weitere Stämme in die römische Provinz Pannonien ein und lösten damit die Markomannenkriege (167 bis 180) aus. In insgesamt vier Feldzügen schlug der römische Kaiser Marc Aurel die Germanen vernichtend. Man vermutet, dass die Römer planten, zwei neue Provinzen einzurichten. Nach dem Tod Marc Aurels 180 kehrte sein Sohn Commodus jedoch wieder zur Defensivpolitik zurück und schloss Friedensverträge mit den Germanen.

Viele Historiker sehen die Markomannenkriege als die Vorboten der großen Völkerwanderung. Ausgelöst wurde der zunehmende Bevölkerungsdruck auf die römischen Grenzen durch die Wanderungen der Goten zum Schwarzen Meer und der Vandalen in Richtung Donau. Die Ursachen für diese aufkommende Wanderbewegung germanischer Stämme konnten bisher nicht geklärt werden, denkbar wären z.B. Hungersnöte.

200 n.Chr.: Vordringen der Goten nach Russland und in die Ukraine bis in Gebiete am Schwarzen Meer.

213 n.Chr.: Kaiser Caracalla besiegt am Main Germanen, die wahrscheinlich zum neuen Großstamm der Alamannen gehören.

238 n.Chr.: An der unteren Donau treten erstmal Goten auf.

260 n.Chr.: Franken und Alamannen überrennen den Limes.

270 n.Chr.: Vandalen fallen in Pannonien ein.

278 n.Chr.: Burgunden sind in Rätien anzutreffen.

286 n.Chr.: Erstmals wird von sächsischen Seeräubern berichtet.

290 n.Chr.: Die Goten teilen sich in West- und Ostgoten.

332 n.Chr.: Die Westgoten werden römische Föderaten.

350 n.Chr.: Wulfila übersetzt die Bibel ins Gotische. Unter den germanischen Wandervölkern setzt sich langsam das Christentum in der arianischen Form durch.

358 n.Chr.: Kaiser Julian Apostata schlägt die Alamannen bei Straßburg.

375 n.Chr.: Die Hunnen unterwerfen das Ostgotenreich. Beginn der Völkerwanderungszeit.

378 n.Chr.: Niederlage des römischen Heeres vor Adrianopel gegen die Westgoten. Kaiser Valens fällt in der Schlacht.

395 n.Chr.: Teilung des römischen Reiches in Ostrom und Westrom.

406 n.Chr.: Vandalen, Alanen und Sueben überqueren den Rhein und ziehen nach Spanien.

410 n.Chr.: Die Westgoten unter Alarich erobern Rom.

413-416 n.Chr.: Reich der Burgunden in Worms.

418-507 n.Chr.: Reich der Westgoten in Südwestfrankreich.

429 n.Chr.: Die Vandalen und Alanen ziehen nach Nordafrika.

443-534 n.Chr.: Reich der Burgunden am Genfer See und an der Rhone.

450 n.Chr.: Die Angeln und Sachsen erobern England.

451 n.Chr.: In der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern siegt Aetius mit seinen römisch-germanischen Truppen über das hunnisch-germanische Heer des Attila.

453 n.Chr.: Tod Attilas

454 n.Chr.: In der Schlacht am Nedao Niederlage der Hunnen gegen ein germanisches Heer. Zerfall des Hunnenreiches.

455 n.Chr.: Die Vandalen erobern Rom.

476 n.Chr.: Der Germane Odoaker setzt den letzten weströmischen Kaiser ab und wird zum König über Italien ausgerufen.

 

Chlodwig und die Franken

482-511 n.Chr.: Der Merowingerkönig Chlodwig herrscht über die Franken.

486 n.Chr.: Chlodwig beseitigt Syagrius, den letzten römischen Herrscher in Gallien.

493-526 n.Chr.: Theoderich regiert das italienische Reich der Ostgoten.

496 n.Chr.: Ein fränkisches Heer besiegt die Alamannen.

498 n.Chr.: Taufe Chlodwigs.

507 n.Chr.: Die Franken siegen über die Westgoten.

531 n.Chr.: Fränkische Unterwerfung des Thüringerreiches.

534 n.Chr.: Ostrom vernichtet das Vandalenreich in Nordafrika. Franken erobern das Burgundenreich.

555 n.Chr.: Die letzten ostgotischen Truppen ergeben sich dem oströmischen Heer. Ende des Ostgotenreichs.

568 n.Chr.: Die Langobarden erobern Norditalien. Ende der Völkerwanderungszeit.

587 n.Chr.:  Der austrasische König Childebert II. setzt den Alemannenherzog Leudefredus ab und bestimmt Uncelenus zu seinem Nachfolger.

600 n.Chr.: Der Nordgermanische Stamm der Swear, die ihre Herrschaft über das ganze heutige Schweden ausgedehnt haben, beherrschen den Ostseeraum.

605/606 n.Chr.:  Der Alemannenherzog Uncelenus läßt den burgundischen Hausmeier Protadius ermorden.

607/608 n.Chr.:  Uncelenus wird wegen der Ermordung des Protadius von der Königin Brunichilde mit dem Abschlagen eines Fußes bestraft und dadurch amtsunfähig.

610 n.Chr.: In der Schlacht bei Wangas (in der Nähe von Bern?) kämpfen Alemannen mit transjuranischen Truppen und kehren mit reicher Beute zurück.

613 n.Chr.: Der Merowingerkoenig Chlothar II. erreicht ein letztes Mal eine Reichseinigung. Brunichilde, ehemalige Koenigsgemahlin Sigiberts von Austrien, wird gefangengenommen und hingerichtet.

629-639 n.Chr.: Dagobert I. ist der letzte tatkräftig regierende Merowinger. Dennoch muss er verschiedene Reichsteilungen gestatten.

631/632 n.Chr.: Ein alemannisches Heer unter dem Herzog Crodebertus nimmt an einem Feldzug des Frankenkönigs Dagobert I. gegen den slawischen Herrscher Samo teil.

639/640 n.Chr.: Die ersten belegten Stammherren der Karolinger sterben, Arnulf, der Bischof von Metz war, und Pippin der Ältere, der schon Hausmeier war.

639 n.Chr.: Nach Dagoberts Tod wird das Reich zwischen Sigibert III. (Austrien) und Chlodwig II. (Neustrien) aufgeteilt. Für beide Reichsteile sind Hausmeier belegt, welche die Teilreiche eigentlich regieren.

643 n.Chr.: Der Karolinger Grimoald (Sohn Pippins d. Ae.) wird Hausmeier am austrischen Hof. Nach König Sigiberts Tod und den folgenden Thronstreitigkeiten initiiert er.

673-675 n.Chr.: König Childerich II. regiert als letzter Merowinger ein Gesamtreich der Franken.

709-712 n.Chr.: Pippin der Mittlere führt Feldzüge gegen einen Alemannenherzog Wilharius, der im Gebiet der Alemannen in der Ortenau residiert.

718 n.Chr.: Strafexpedition der Franken gegen die Sachsen, welche den Neustriern Waffenhilfe geleistet hatten.

722 n.Chr.: Der fränkische Hausmeier Karl Martell unterwirft Bayern und Alemannien mit Waffengewalt.

723 n.Chr.: Bayern und Alemannen erheben sich erneut unter Bruch der Friedenseide gegen Karl Martell.

730 n.Chr.: Zug der Franken gegen die Alemannen, deren Herzog Lantfrid fällt.

732 n.Chr.: Schlacht von Tours und Poitiers in der Franken unter Karl die Araber unter Abd-ar Rachman besiegen kann, wofür er von späteren Chronisten den Beinamen Martell (Schmiedehammer) erhält. In den folgenden Jahren kann er im Bündnis mit den Langobarden die arabische Expansion endgültig zum erliegen bringen (bis 738).

741 n.Chr.: Nach dem Tode Karl Martells wird das Frankenreich unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt; Karlmann erhält unter anderem Alemannien.

742 n.Chr.: Gemeinsam ziehen die Hausmeier Pippin und Karlmann gegen den Alemannenherzog Theudebald, der gemeinsam mit Wasconen, Bayern und Sachsen im Elsaß einen Aufstand angezettelt hat.

743 n.Chr.: Pippin und Karlmann ziehen gegen den Bayernherzog Odilo, der von Slawen, Sachsen und Alemannen unter Herzog Theudebald unterstützt wird. Odilo und Theudebald müssen nach einer Niederlage am Lech fliehen.

744 n.Chr.: Pippin vertreibt den im Elsaß rebellierenden Alemannenherzog Theudebald und bringt den Dukat in dieser Gegend wieder an sich.

753 n.Chr.: Tassilo III. Herzog der Bayern, huldigt dem Frankenkönig als Vasall.

754 n.Chr.: Bonifazius kommt auf einer Missionsreise zu den Friesen. Während eines Gottesdienstes bei dem die Friesen zu den alten Göttern beteten, schlug Bonifazius mit einer Axt auf ein Götterbild ein. Worauf die Friesen ihn töteten.

755/756 n.Chr.: Die Franken unter Pippin zieht gegen die Langobarden, die bald Pippins Vorherrschaft anerkennen müssen.

 

Die Zeit Karl des Großen

772 n.Chr.: Auftakt zu den über dreißig Jahre andauernden Sachsenkriegen der Franken. Karl der Große erstürmt die Eresburg und zerstört die heidnische Irminsul. Er stößt bis zur oberen Weser vor und lässt sich Geiseln stellen.

774/775 n.Chr.: Winterfeldzug der Franken gegen die Sachsen, die die Eresburg zurückerobert und fränkisches Gebiet verwüstet hatten.

775 n.Chr.: Erneuter Vorstoß der Franken gegen die Sachsen. Ein weiteres Mal wird die Eresburg erobert, desweiteren die Sigiburg. Bei Hoexter erkämpft Karl den Weserübergang und unterwirft die Ostfalen.

776 n.Chr.: Frühjahr - Frankenkönig Karl schlägt einen Aufstand des Herzogs von Friaul blutig nieder, welcher Desiderius Sohn Adlechis wieder zum langobardischen König machen wollte. Die Sachsen erstürmen die Eresburg und belagern die Sigiburg. Karl kann die Aufstände niederschlagen.

777 n.Chr.: Frankenkönig Karl hält in der nach ihm benannten Karlsburg (Paderborn) an den Lippequellen seine erste Heeresversammlung ab. Viele Sachsenstämme erscheinen und unterwerfen sich oder lassen sich taufen. Auch arabischen Gesandte treffen ein und überreden Karl zu einem Feldzug gegen den Emir von Cordoba.

778 n.Chr.: Frankenkönig Karl fällt in Spanien ein, erobert Pamplona und scheitert vor Saragossa. Bei seinem Rückzug fallen die christlichen Waskonen in den Pyrenäen über seine Nachhut her, die unter der Führung von Karls Paladin Roland im Tal von Roncevalles aufgerieben wird.

779 n.Chr.: In Sachsen flammen neue Aufstände unter der Führung des Herzog Widukinds auf. Karl stößt bis zur Elbe vor und hält eine weitere Heeresversammlung ab.

782 n.Chr.: Bei einem erneuten Einfall nach Sachsen wird eine fränkische Heer am Süntel vernichtet. Bei Verden an der Aller rächt sich Frankenkönig Karl, indem er mutmaßliche Rädelsführer hinrichten lässt (angeblich 4500 Mann).

783 n.Chr.: Die Sachsen liefern Karl bei Detmold und an der Hase offene Feldschlachten, in denen Karl jedoch die Oberhand behält. Ende des Jahres heiratet er die Fastrada, Tochter des Grafen Gerold.

784 n.Chr.: Fränkischer Sieg über die Sachsen beim Reitergefecht bei Dreingau. Karl verfolgt den fliehenden Widukind.

785 n.Chr.: Nach dem Tod des Halbbruders Pippins III. Bernhard ist Karl Familienältester.  -Herbst - Karl stellt Widukind im Bardengau. - Weihnachtsfest  - Widukind unterwirft sich auf der Pfalz von Attigny und wird zwangsgetauft.

792-795 n.Chr.: Weitere Sachsenaufstände, die von den Franken unter Karl dem Großen in langwierigen Kämpfen  niederschlagen werden.

 

Das Zeitalter der Wikinger

792 n.Chr.: Aus dem Zusammenschluß nordgermanischer Stämme wie Swear und Gotar entstehen die Wikinger.

793 n.Chr.: Wikinger überfallen das Kloster der Insel Lindisfarne vor der ostenglischen Küste.

795 n.Chr.: Wikinger-Überfall auf das Kloster Iona in Irland.

796-799 n.Chr.: Weitere Sachsenfeldzüge Frankenkönig Karls zur Befriedung des Gebietes.

800 n.Chr.: Unzählige Wikingerangriffe führen zum Zerfall aller angelsächsischen Königreiche mit Ausnahme von Wessex.

800 n.Chr.: Wäränger Herrschaft an der an der Schleimündung mit dem Handelszentrum Haithabu.

804 n.Chr.: Letzte große Sachsenerhebung, die von den Franken niedergeschlagen wird.

805 n.Chr.: Karl der jüngere zieht gegen Böhmen, welches die fränkische Oberhoheit anerkennt.

806 n.Chr.: Schwedische Wikinger besiedeln als Kaufleute Gebiete um den Ladogasee und gründen Novgorod.

808 n.Chr.: Wikinger König Göttrik von Dänemark zerstört die slawische Handelsstadt Reric und siedelt in unmittelbarer Nähe die gleichen Kaufleute im neu gegründeten Haithabu an.

810 n.Chr.: Dänische Wikinger greifen die friesische Küste an, die zum Reich Karls des Großen gehört; König Godfred von Dänemark wird von den eigenen Leuten ermordet.

810 n.Chr.: Tod des Wikingerkönig Godfred von Dänemark, Erbauer des Danewerks, zur Abwehr der Franken.

814 n.Chr.: -28.1. Frankenkönig Karl der Große stirbt in Aachen.

820 n.Chr.: Ansgars erste Missionsreisen nach Dänemark und Birka in Schweden.

820 n.Chr.: Normannen gründen einen Staat in Irland.

830 n.Chr.: Sachsenkönig Egbert von Wessex gewinnt die Vorherrschaft im angelsächsischen Raum.

834 n.Chr.: Das Wikinger Bootsgrab von Oseberg in Norwegen.

835 n.Chr.: Die Sachsen unter König Egbert, schlagen die in Wessex gelandeten Wikinger Noirmoutier an der Loire wird geplündert.

840 n.Chr.: Norwegische Wikinger dringen in Irland ein und gründen Dublin als Stützpunkt und Handelsplatz. Es kommt zu heftigen Kämpfen mit dänischen Wikinger um die Oberhoheit.

843 n.Chr.: Plünderung von Nantes, die Wikinger überwintern zum erstenmal im Frankenreich.

843 n.Chr.: Vertrag von Verdun. Die Enkel Karls des Großen teilen das Frankenreich. Karl der Kahle erhält das überwiegend romanische Westreich. Ludwig der Deutsche das rein germanische Ostreich. Lothar das zwischen den beiden Reichen liegende Burgund, Lothringen und Italien sowie die Kaiserkrone.

844 n.Chr.: Wikinger erobern Sevilla, werden aber schon nach einer Woche von den Mauren wieder vertrieben.

845 n.Chr.: Plünderung von Paris, Karl der Kahle zahlt 7000 Pfund Silber für den Abzug der Wikinger Zerstörung Hamburgs durch Wikinger.

851 n.Chr.: Auf der Insel Thanet überwintert erstmals ein Wikingerheer in England.

853 n.Chr.: Der norwegische Wikingerführer Olaf besiegt die dänischen Wikinger in Irland und herrscht dort bis zu seinem Tod im Jahre 871.

858 n.Chr.: Schwedische Wikinger gründen Kiew.

859 n.Chr.: Eine Wikingerflotte plündert Küstenstädte im Mittelmeerraum.

860 n.Chr.: Wikinger greifen erfolglos Miklagard das heutige Byzanz an; Norwegische Wikinger entdecken das heutige Island.

862 n.Chr.: Wikinger plündern Köln.

863 n.Chr.: Wikingerüberfall auf Xanten.

865 n.Chr.: Ivar der Knochenlose und andere Wikingerführer fallen in England ein.

866 n.Chr.: Wikinger nehmen die Stadt York ein; Wikingerüberfall auf Spanien.

870-940 n.Chr.: Harald Schönhaar regiert fast das ganze Norwegen.

871 n.Chr.: Alfred der Große tritt die Herrschaft in Wessex an und kämpft gegen die wikingischen Eindringlinge.

874 n.Chr.: Norwegische Wikinger gründen eine Siedlung in Island.

881 n.Chr.: Wikingerüberfälle auf Aachen, Worms, Mainz, Metz, Bonn und Köln.

885 n.Chr.: Dänische Wikinger belagern Paris bis sie von den Franzosen freie Durchfahrt stromaufwärts und 700 Pfund Silber erhalten.

885 n.Chr.: Festlegung der Südgrenze des Danelag durch einen Friedensvertrag zwischen den Angelsachsen und den Wikinger.

902 n.Chr.: Die Iren vertreiben die norwegischen Wikinger aus Dublin.

907 n.Chr.: Die Rus - schwedische Wikinger in Rußland greifen Konstantinopel von See her an, der byzantinische Kaiser bietet ihnen Tribut und Handelsrechte an.

911 n.Chr.: Der französische König Karl der Einfältige überträgt dem Wikingerführer Rollo die spätere Normandie als Lehen Ein Vertrag zwischen den Rus und Byzana erwähnt erstmals Wikingersöldner in byzantischen Diensten.

917 n.Chr.: Dublin wird von den Wikinger zurückerobert.

926 n.Chr.: Der deutsche Sachsenkönig Heinrich der erste, besigt die Ungarn.

930 n.Chr.: Die Wikinger in Island gründen eine Volksversammlung, das sogenannte Althing, ihm obliegt die Gesetzgebung und die Rechtsprechung.

934 n.Chr.: Der deutsche Sachsenkönig Heinrich der Erste,  besiegt den dänischen Wikingerkönig Chnuba bei Haithabu.

954 n.Chr.: Eadred vertreibt den letzten Wikingerkönig Erik Blutaxt aus York Eric stirbt in der Schlacht von Stainmore.

982 n.Chr.: Der isländische Wikinger Erik der Rote entdeckt Grönland.

985-987 n.Chr.: Harald Blauzahn, (Wikinger) Sohn Gorms des Alten ist König von Dänemark. Er wird 965 getauft und christianisiert Dänemark.

985 n.Chr.: Landen die Wikinger unter der Führung von Bjarne Herjolfsson an der Küste. Amerikas. Eigentlich wollte er nach Grönland, kam dann aber vom Kurs ab.

987 n.Chr.: Leif Erikson, der Sohn Erik des Roten, versuchte dann  mit seinen Leuten dieses Land wiederzufinden. Er fand es, und landete um 987 an der Küste Amerikas, und nannte es Vinland. Von dort aus fuhr er noch weiter in südlicher Richtung entlang der Küste.

987-1014 n.Chr.: Sven Gabelbart (Wikinger) ist König von Dänemark.

986 n.Chr.: Erik der Rote und etwa 400 isländische Wikinger kolonisieren Grönland.

995-1022 n.Chr.: Olof Skötkonung (Wikinger) ist König von Schweden .

965-1000 n.Chr.: Olaf Tryggvason ist König von Norwegen. Er stirbt in der Seeschlacht von Svolder.

1000 n.Chr.: Das isländische Althing (Wikinger) beschließt die Übernahme des Christentums als Staatsreligion um.

1014 n.Chr.: Knut der Große, Sohn des Sven Gabelbart, besiegt in der Schlacht von Ashingdon den englischen Adel und errichtet ein anglo-wikingisches Königreich.

1015 n.Chr.: König Olaf Haraldsson (Wikinger) erobert Norwegen und erklärt das Christentum zur Staatsreligion.

1016 n.Chr.: Der Dänenkönig Knut (Wikinger) erobert den englischen Thron und regiert dort die nächsten 20 Jahre.

1020 n.Chr.: Die Normannen nehmen Unteritalien in Besitz.

1030 n.Chr.: Olaf Haraldsson (Wikinger) fällt im Kampf um die Rückgewinnung seines Reiches, das Knut ihm 1028 entriß, Olaf wird später in Norwegen als Heiliger verehrt .

1047-1066 n.Chr.: Harald Sigurdson Hardrada ist König von Norwegen.

 

Das Ende

1050 n.Chr.: Zerstörung Haithabus durch die Slawen.

1066 n.Chr.: Der norwegische Wikingerkönig Harald Hardradi unterliegt Harald Godwinson in der Schlacht von Stamford Bridge; danach besiegt Wilhelm der Eroberer Harald in der Schlacht von Hastings.

 

Neubeginn

1973 n.Chr.: In Island wird Asatru, der Glaube an die alten germanischen Götter um Odin, wieder offiziell als gleichberechtigte Religion neben der protestantischen Staatskirche anerkannt.

 

Fortsetzung und übersichtlichere Umgestaltung folgt in Kürze!

 

 

 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 30.12.2007