MUNTFEIER

 

Muntfeier historisch: Zum rituellen Inhalt einer Muntfeier bei den germanischen Ahnen ist bei Hasenfratz zu lesen:

-Die Initiation der jungen Männer wurde bei den Germanen nach dem Vorbild von Wodans Selbstopfer gestaltet, wobei es natürlich nicht das Ziel war, diese zu töten. Der Einzuweihende wird an einem Strick um den Hals hochgezogen, bis er das Bewusstsein verliert, dann wieder heruntergelassen. Durch den Verlust des Bewusstseins wurden die Männer in eine Art Ekstase versetzt und ihre Seele konnte durch den Baum zu den Göttern gelangen. Zusätzlich wurden die Einzuweihenden auch durch einen Speer verletzt. Der Baum diente hier als Medium der Initiation.-

Muntfeier heute: Die  Beschreibung dieses Rituals folgt nur aus Gründen der Vollständigkeit, da es hier Absicht ist möglichst viele Details aus dem Leben der Ahnen auf einer Netzseite zu vereinen. Derart gefährliche und brutale Initiationsriten sínd heutzutage in der Alten Sitte nicht gebräuchlich und das ist auch gut so. Ein gewisses Maß an Gefahr, Nervenkitzel, Angst und körperlicher Grenzerfahrung gehört aber in jedem Fall zu einer Initiation. Dazu reicht es aber auch aus, als Vater mit dem jugendlichen Sohn eine etwas längere Bergtour zu machen, einen wilden Fluß mit dem Kanu zu befahren, oder über ein paar Tage in einer wirklich entlegenen Gegend ein Survivaltraining zu praktizieren. Immer schon war die Wildnis der geeignetste Ort zum Erwachsenwerden.

Muntfeier als Familienfest: Im Idealfall kann so ein Initiationsritual nicht nur mit dem Vater, sondern in Anwesenheit der ganzen Familie und Sippe geschehen, die nach bestandenem Ritual dem nun erwachsenen, jungen Mann gratulieren und ihn feierlich in ihrer Mitte aufnehmen. Das so vermittelte Erfolgs- und Zugehörigkeitsgefühl wird den jungen Mann in seiner Persönlichkeit ungemein stärken und sollte gefährliche und unkontrollierte Mutproben unter gleichaltrigen überflüssig machen. Die für den jungen Mann zu bestehende Prüfung sollte sich inhaltlich nach seinen individuellen Möglichkeiten richten, also schwierig genug sein, um seine bisherigen Grenzen zu überschreiten und erweitert neu zu stecken, darf aber nicht so schwer sein, daß er sie nicht bestehen kann. In letzterem Fall würde das gewünschte Erfolgs- und Reifeerlebnis und so der Sinn des ganzen Rituals vereitelt werden.

Der erste Rausch: Neben der körperlichen Grenzerfahrung und Grenzüberschreitung geht es in der Muntfeier auch darum, den seelisch-geistigen Erfahrungshorizont zu erweitern. Dies geschieht zum einen als Folge aus der körperlichen Grenzüberschreitung, kann aber auch die erste, gezielte und kontrollierte Einnahme von bewußtseinserweiternden Mitteln beinhalten; also den ersten Rausch. Letzteres gehört in fast allen ursprünglichen, naturnahen Kulturkreisen zum Initiationritual eines Jugendlichen. In der heutigen Gesellschaft jedoch, die kaum noch Werte und Bindung vermittelt, überlässt man die Jugendlichen diesbezüglich sich selbst und den Interessen der Alkohol- und Tabakindustrie. Die katastrophalen und zum Teil tödlichen Folgen sind als sogenannten Komasaufen allseits bekannt. Meiner Meinung nach ist es besser, im Rahmen der Muntfeier unter den Augen und der Kontrolle der Eltern den ersten Rausch zu gewähren.

Muntfeier allgemein: Man sieht also, das es nahezu unmöglich ist, ein allgemein gültiges Initiationsritual zu nennen und zu beschreiben. Aus diesem Grund bleibt es jedem Vater selbst überlassen, welche Möglichkeit er für seinen Sohn sieht. Die Beschäftigung mit dem Thema und die Durchführung eines solchen Rituals gehört für mich als germanischer Heide zu den absoluten Pflichten eines Vaters und ehrlich gesagt täte es auch vielen Jungen außerhalb des Asatru-Kontext gut, wenn ihre Väter diese Sichtweise hätten.

Bis meine Söhn vom Jungen zum Mann werden, müssen noch viele Jahre ins Land ziehen und deshalb wird es hier sobald auch noch keine detaillierte Beschreibung eines Initiationsrituals geben. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, das es neben der großen, offiziellen Muntfeier zuvor auch im Laufe der Kindheit und frühen Jugend eine Vielzahl kleiner und für den Jungen unbewußter Initiationsrituale geben sollte. Soetwas lässt sich von Anfang an in gemeinsame Ausflüge in die Natur einbeziehen, indem leichte, zu bewältigende Aufgaben gestellt werden, die mit zunehmenden Alter des Jungen etwas schwieriger werden.

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am:  24.03.2010