MUSIK

 

WURDARBORN war ursprünglich als ein Musikprojekt zum Thema germanisches Heidentum gedacht. Da sich meine persönliche Ausrichtung durch den Glauben von der Musik hinfort entwickelt hat, bin ich seit 2006 nicht mehr als Musiker aktiv.  

Aktuell: Die Wiederaufnahme der musikalischen Tätigkeit findet im Laufe des Jahres 2015 statt. Weitere Informationen sind hier zu finden:

http://matthiasstock.npage.de/

 

Stilrichtungen: Obwohl Musik zum Thema germanisches Heidentum grundsätzlich nicht an bestimmte Stilrichtungen gebunden sein muß, so kommt dieses Thema in einigen Spielarten besonders häufig vor. Diese Stilrichtungen möchte ich kurz vorstellen und im jeweiligen Abschnitt kurz erläutern. Vor allem möchte ich dabei aufzeigen, weshalb sich gerade diese Stilrichtungen so intensiv mit dem Thema verbunden haben.  

 

1. Heavy Metal: Der Begriff Heavy Metal ist in diesem Zusammenhang lediglich als Oberbegriff zu verstehen, besteht diese Musikrichtung doch aus vielen Unterarten. Die Heavy Metal Richtungen, die sich am häufigsten mit der Alten Sitte und germanischer Mythologie befassen, sind Black Metal, Dark Metal, Folk Metal, Pagan Metal und Wiking Metal. Die stilistischen Unterschiede zwischen diesen Spielarten sind fließend und deshalb verwende ich im Folgenden ausschließlich den Begriff Viking Metal.

Zunächst mag man sich fragen, was eine aus Blues und Rock entstandene Musik, die ohne moderne Instrumente und Elektronik gar nicht existieren könnte, mit der Musik und dem wiederbelebten Glauben der germanischen Ahnen zu tun haben mag. Befasst man sich aber genauer mit den musikalischen Möglichkeiten und Gebräuchen der Ahnen, so tun sich schnell viele Paralellen zum Viking Metal auf.

Obwohl es keine überlieferten Musikstücke der Ahnen gibt, so kann man aus Instrumentenfunden und Berichten aus der damaligen Zeit doch deutliche Rückschlüsse auf die Musik dieser Zeit ziehen. Dabei stellt man bald fest, daß Musik damals seltener der reinen Unterhaltung diente, sondern vorwiegend kultischen und kriegerischen Zwecken. Bei den religiösen Ritualen wurde musiziert, um schlechte Geister zu vertreiben, gute Geister zu rufen und um durch monotone Trommelrhythmen möglichst schnell und tief in Trance zu fallen. Bei kriegerischen Anlässen diente die Musik dazu, den Feind einzuschüchtern und die eigenen Krieger zu motivieren.

Zu all diesen Zwecken war eine sehr laute, geräuschhafte, oft bedrohliche, rauhe und wilde Musik zu vernehmen. Es ging nicht um Schönklang und bezaubernde Melodien, sondern um Klänge, die Kraft, Stärke und Mut ausdrückten und dem Gegner, oder schlechten Geistern Angst machten und sie vertreiben sollte. Wenn man diese Eigenschaften mit dem heutigen Viking Metal vergleicht, dürften die Paralellen unübersehbar und unüberhörbar sein.

Dazu schreibt Tacitus in Kapitel III der Germania:

"Es gibt bei Ihnen auch eine Art von Liedern, durch deren Vortrag, den sie als barditus bezeichnen, sie den Mut (der Kämpfer) beleben und den Ausgang einer bevorstehenden Schlacht - lediglich nach dem Klang - deuten: sie verbreiten nämlich oder empfinden Schrecken, je nachdem wie der Gesang der Kämpfer ausfiel, und sie sehen in ihm weniger ein Zusammenklingen ihrer Stimmen als ihrer tapferen Herzen. Erstrebt wird vor allem Rauheit im Klang und ein stoßweise hervorgebrachtes dröhnendes Gebrüll. Sie halten dabei die Schilde nahe an den Mund, um die Stimme durch den Widerhall voller und dumpfer anschwellen zu lassen."

Die Parallelen zum heutigen Viking Metal zeigt diese Textstelle sehr deutlich. Das heute elektronische Instrumente üblich sind, muß ja den Einsatz alter, akustischer Instrumente keinesfalls ausschließen. Gerade die Verbindung beider Elemente bringt häufig die musikalisch interessantesten Ergebnisse, ebenso wie die Alte Sitte eine interessante Verbindung aus alten und neuen Elementen ist.

Viking Metal ist klanglich zumeist sehr nah am Black Metal orientiert, also sehr hart, schnell und mit kreischendem Gesang versehen. Im Gegensatz zum reinen Black Metal kommen beim Viking Metal aber regelmäßig folkloristische Elemente und akustische Instrumente zum Einsatz. Viking Metal verbindet außerdem die sehr geräuschaften Stilmittel des Black Metal mit schönen Harmonien und Melodien. Inhaltlich geht es beim Viking Metal hauptsächlich um die nordische Mythologie, geschichtliche Ereignisse, Schlachten, Natur und hin und wieder auch um Inhalte aus dem Alltagsleben der germanischen Ahnen.

Besonders empfehlenswert sind dabei sämtliche Viking Metal Bands aus Thüringen, wie Gernotshagen, Menhir, Odroerir, XIV Dark Centuries und andere. In Thüringen scheint sich das Zentrum der hiesigen Viking Metal Szene entwickelt zu haben. Bleibt die Musik manch anderer Bands dieser Stilrichtung oft seltsam blaß und bedeutungsschwanger, so schaffen es die eben genannten Bands aus Thüringen den Nagel auf den Kopf zu treffen und eine rauhe, naturverbundene, geschichtsträchtige und spritituelle Stimmung zu erzeugen, wie sie nunmal zur Thematik Alte Sitte perfekt passt.

 

2. Klassik: Die Klassische Musik ist die Stilrichtung, die Themen der nordischen Mythologie im 19. Jahrhundert als erste aufgegriffen hat. Insbesondere Richard Wagner hat einen Großteil seines Schaffens inhaltich den Germanen und ihren Mythen und Sagen gewidmet. Das er dabei die künstlerische Freiheit nutzte und diese Inhalte seinem Konzept anpasste, sie damit aber auch verfälschte sei hier nicht kritisiert, wohl aber angemerkt.

Neben Wagner haben aber auch andere Kompnonisten des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts Themen aus der nordischen Mythologie verwendet. Wenn man so weit geht und die Vertonung von Märchen mit Hintergründen aus der germanischen Sagenwelt mit in diese Kategoriesierung einbezieht, dann gibt es eine ganze Menge klassische Musik, die heute zum Thema Alte Sitte passt. Darüber hinaus sollte man auch jene Werke klassischer Musik mt einbeziehen, die Naturerlebnisse beschreiben, wie etwa die 6. Sinfonie Beethovens oder Smetanas Tondichtung über den verlauf des Flusses Moldau. 

 

3. Neofolk: Ebenso wie bei den beiden zuvor beschriebenen Stilrichungen, handelt es sich beim Neofolk um eine moderne musikalische Spielart, nicht um authentische Musik der alten Germanen. Neofolk entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in England und wurde Anfang der 1990er Jahre durch Gruppen wie Death in June und Sol Invictus bekannt. Das Hauptinstrument des neuen Folk ist die Akustikgitarre, die hier aber im Gegensatz zum traditionellen Folk regelmäßig mit Instrumenten wie Trommeln, Flöten, Streicher, Akkordeon, Keyboards, u.a. begleitet wird. Das zentrale Instrument neben der Akustikgitarre ist der Gesang.

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre adaptierten deutsche Musiker den neuen Stil, versahen ihn mit deutschen Texten und verfeinerten ihn stilistisch. Bekannte Neofolk Interpreten aus Deutschland sind z.B. Falkenstein, Forseti, Darkwood, Hagalaz Runedance, Nebelung, Orplid, Sonne Hagal und Swantje Swanhwit. In den letzten Jahren hat sich gerade in Deutschland und Österreich eine noch etwas speziellere Ausrichtung des Neofolks entwickelt, die sich auf die Sagen und Mythen der Alpen bezieht und daher Alpen Folk, bzw. Alpin Folk genannt wird. Trotz des Bezugs auf die Alpen möchte ich diesen Neofolk jedem germanischen Heiden empfehlen, da diese Bands es gekonnt verstehen ein intensives Gefühl für Natur, Wald und Spiritualität zu vermitteln. Bekannte Interpreten des Alpen Folk sind Jännerwein, Jägerblut, Sturmpercht und Waldteufel.

Inhaltlich versteht sich das Neofolk Genre häufig als eine Gegenbewegung zur modernen wirtschafts- und technikorientierten Gesellschaft. Neofolk besingt und beschreibt die Natur, alte Werte, Brauchtum, Geschichte, Heidentum und adaptiert häufig und gerne literarische und dichterische Klassiker, die sich inhaltlich mit diesen Themen auseinandersetzen. Gerne verwendet werden dabei Eichendorff, Goethe, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Rainer Maria Rilke und viele andere.

Wegen der Rückbesinnung auf alte Werte und Traditionen wird der Neofolk gerne in eine rechtsradikale Schublade gesteckt, zumal einige seiner Interpreten mit einem totalitären Erscheinungsbild kokettieren. Diese Vorverurteilung ist letztendlich ein Zeichen dafür, das die Absicht des Neofolks, eine Gegenbewegung zur heutigen Gesellschaft darzustellen, wahrgenommen wird. Bis auf ganz wenige Bands, die die Ausnahme von der Regel darstellen, kann man dem Neofolk keine grundsätzlich rechte Ausrichtung bescheinigen.

Mehr als die Musikrichtungen Heavy Metal und Klassik es vermögen, höre ich aus vielen Neofok Stücken tatsächlich die Schönheit der Natur und eine tiefe Spiritualität heraus. Der vorwiegend ruhige und besinnliche Charakter dieser Musikstücke verbindet mich seelisch mit den Empfindungen, die ich habe, wenn ich durch die Natur streife, oder mich in den Wald setze und die Athmosphäre dort genieße.

 

Instrumente: Wie bereits eben kurz erwähnt, gibt es leider nur bruchstückhafte Überlieferungen über die Musik und die Instrumente unserer Ahnen. Durch archäologische Ausgrabungen und Funde wissen wir heutzutage mehr über die Instrumente, die zum Teil die Jahrhunderte überdauert haben, als über die Musik ansich, da diese damals nicht schriftlich aufgezeichnet wurde. Im folgenden stelle ich daher die bekannten Instrumente unserer germanischen Ahnen und solche aus heutiger Zeit vor, die zu den musikalischen Gepflogenheiten der damaligen Zeit passen.  

1. Flöten:

2. Leier:

3. Lure: http://de.wikipedia.org/wiki/Lure_(Blasinstrument)

4. Maultrommel: http://de.wikipedia.org/wiki/Maultrommel

5. Mittwinterhorn: http://de.wikipedia.org/wiki/Middewinterhorn

6. Rassel: http://de.wikipedia.org/wiki/Rassel

7. Rufhorn:

8. Schwirrholz: Die Geschichte des Schwirrholzes ist mit 25 000 Jahren eine der ältesten in der Musikgeschichte. Ehemals bei allen schriftlosen Kulturen, daß heißt auf der ganzen Welt vorhanden, ist es heute nur noch bei den Aborigines Australiens und auch bei den Indianern Amerikas in Gebrauch. Es ist ein Idiophon: ein spatelförmiges Stück Holz, Rinde, Samen, Knochen oder Muschel wird an einer langen Schnur schnell im Kreis durch die Luft geschwungen.

Sein surrend-brüllend-heulender Ton wird mit dem Gewittergrollen und Rufen der Götter und Ahnen verbunden. Es dient zur Kommunikation mit den Ahnen. Obgleich es keinen uns gewohnten musikalischen oder rhythmischen Klang erzeugt, kann durch Veränderung der Schwunggeschwindigkeit, oder Material, oder Form die Tonhöhe variiert werden. Die oft reiche Bemalung und die Schnitzerein der Schwirrhözer lassen sich kulturell dekodieren.

9. Trommel:

10. Waldteufel:

 

 

Musikempfehlungen: An dieser Stelle möchte ich einige Musik CD´s vorstellen und empfehlen, die im weitesten Sinne zum Thema Alte Sitte passen. Manche dieser Alben beziehen sich ganz bewußt und direkt auf Themen der nordischen Mythologie und auf Glaubensfragen, andere befassen sich mit alten Werten, Sagen, Naturverbundenheit, oder streifen Themen dieser Netzseite unbewußt.

CD´s, die ich musikalisch und thematisch in Bezug auf das germanische Heidentum für besonders gelungen halte, sind hier mit einem  *  Sternchen nach der Jahreszahl markiert. Diese Alben eignen sich gerade für Einsteiger in die Thematik Alte Sitte ganz besonders, um Gefühl und Wissen über die Glaubensinhalte zu erlangen.

 

1. Beethoven: Sinfonie Nr.6 - Pastorale    -Klassik

2. Bergthron: Verborgen in den Tiefen der Wälder  (1997)    -Heavy Metal

3. Björk: Vespertine  (2001)    -Pop/Elektronik

4. Black Sabbath: Tyr  (1990)    -Metal  ;)

5. Dannagoischd: Emm dichda Ondrholz  (2011)    -Alpinfolk

6. Darkwood: Weltenwende  (2003)*     -Neofolk

7. Darkwood: Notwendfeuer  (2007)    -Neofolk

8. Diverse: Eichendorff-Liedersammlung  (2005)*    -Neofolk

9. Diverse: Eislicht-Sampler Vol.1  (2003)    -Neofolk

10. Diverse: Eislicht-Sampler Vol.2  (2005)    -Neofolk

11. Diverse: Höhlenmusik  (2004)    -Weltmusik/New Age

12. Duivelspack: Mythos Hildebrandlied  (2009)*

13. Eirisproject: Germanisches Mantra

14. Falkenstein: Heiliger Wald  (2008)    -Neofolk

15. Falkenstein: Urdarbrunnen  (2008)*    -Neofolk

16. Falkenstein: Kraftort  (2009)    -Neofolk

17. Falkenstein: Die große Göttin  (2011)*    -Neofolk

18. Forseti: Jenzig  (2000)

19. Forseti: Windzeit  (2002)

20. Forseti: Erde  (2004)

21. Fourteen Dark Centuries: Den Ahnen zum Gruße  (2002)    -Heavy Metal

22. Fourteen Dark Centuries: Jul  (2005)    -Heavy Metal

23. Fourteen Dark Centuries: Skithingi  (2006)    -Heavy Metal

24. Freya Aswynn: Shades of Yggdrasil  (1995)   -Ritual/Neofolk

25. Führs & Fröhling: Ammerland  (1978)    -Folk/Elektronik

26. Germanen Blut: Die Wälder Midgards  (2009)*    -Folk

27. Gernotshagen: Wintermythen  (2003)    -Heavy Metal

28. Gernotshagen: Märe aus wäldernen Hallen  (2007)    -Heavy Metal

29. Grieg: Peer Gynt Suite    -Klassik

30. Halgadom: Heimstatt  (2008)    -Neofolk

31. Hel: Falland Vörandi  (2005) *    -Heavy Metal

32. In Acht und Bann: Auf Runenpfaden z.d. Welten  (2003) *    -Neofolk

33. Menhir: Die ewigen Steine  (1996)    -Heavy Metal

34. Menhir: Buchonia  (1997)*    -Folk/Heavy Metal

35. Menhir: Thuringia  (1999)    -Heavy Metal

36. Menhir: Ziuwari  (2001)    -Heavy Metal

37. Menhir: Hildebrandslied  (2007) *   -Heavy Metal

38. Björn Mummert: Tag der hohen Sonne  (1998)    -Folk/Pop

39. Nebelung: Mistelteinn  (2005)    -Neofolk

40. Nebelung: Vigil  (2008)   -Neofolk

41. Neun Welten: Valg  (2004)    -Neofolk/Mittelalter

42. Odroerir: Lasst Euch sagen, aus alten Tagen  (2002) *    -Heavy Metal

43. Odroerir: Götterlieder I  (2005) *    -Heavy Metal/Folk/Mittelalter

44. Odroerir: Götterlieder II  (2010)*    -Heavy Metal/Folk/Mittelalter

45. Orplid: Geheiligt sei der Toten Name  (1999)   -Neofolk

46. Poeta Magica: Raben, Runen, Raukar  (2003)    -Neofolk/Weltmusik

47. Sig Ar Tyr: Sailing the seas of fate  (2006)    -Folk/Heavy Metal

48. Skaldenmet: Ruf der Götter  (2010)*    -Liedermacher

49. Friedrich Smetana: Die Moldau       -Klassik

50. Sturmpercht: A wilde Zeit  (2005)*    -Alpinfolk

51. Sturmpercht: Geister im Waldgebirg  (2006)*    -Folk/Volksmusik

52. Sturmpercht: Schattenlieder  (2009)*    -Folk/Volksmusik

53. Swantje Swanhwit: Elfenzauber  (1996)     -Liedermacher

54. Swantje Swanhwit: Sonnenreigen  (2000) *    -Liedermacher

55. Swantje Swanhwit: Wiederkehr  (2007) *    -Liedermacher

56. Therion: Secret of the runes  (1998)     -Heavy Metal

57. Torfrock: Torfrock oder Watt?  (1991)    -Spaßrock

58. Vivaldi: Die Vier Jahreszeiten    -Klassik

59. Voxus Imp.: Idafeld  (1998) *    -Elektronik

60. Richard Wagner: Das Rheingold     -Klassik/Oper

61. Richard Wagner: Die Walküre    -Klassik/Oper

62. Richard Wagner: Siegfried     -Klassik/Oper

63. Richard Wagner: Die Götterdämmerung     -Klassik/Oper

64. Waldteufel: Heimliches Deutschland  (2000) *    -Neofolk/Ritual

65. Waldteufel: Rauhnacht  (2005) *    -Neofolk/Ritual

66.

 

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 29.06.2013