QUELLEN

 

Für Quellen hege ich eine besondere Leidenschaft, was auch im selbstgewählten Namen Wurdarborn zum Ausdruck kommt. Der Name Wurdarborn bezieht sich auf den Urdbrunnen, die Schicksalsquelle in der nordischen Mythologie. Quellen haben für naturgläubige Menschen eine ganz besondere Bedeutung und stellen ansich heilige Orte dar. Um diesen heiligen Charakter zu verstehen, muß man zunächst einmal den Blick wieder zurück in die Geschichte zu unseren germanischen Ahnen richten. Wie weiter oben schon beschrieben, waren neben Flüssen vor allem Quellen die Grundvorraussetzung zum Seßhaft werden und zur Gründung von Siedlungen. Ihre Verehrung für die Quellen zeigten die Ahnen daher auch durch regelmäßige Opfergaben in die Quellen und durch an diesen abgehaltene Rituale.

Der moderne Zivilisationsmensch mit seiner Wasserleitung in der Wohnung ist zumeist gar nicht mehr in der Lage, den Stellenwert einer sauberen Trinkwasserquelle zu erahnen. Er dreht den Wasserhahn auf und schon ist das Wasser da. Wenn man mal bewußt etwas Abstand von dieser Errungenschaft der Zivilisation nimmt, die zweifelhafte Qualität von Trinkwasser aus der Leitung erkennt und beginnt dieses per Fahrrad über 10-35 Kilometer pro Richtung ins Haus zu transportieren, wird einem die Bedeutung und die Heiligkeit von Quellen aber sehr schnell klar. Ein Besuch einer Quelle und die Entnahme von Trinkwasser geht für mich als Asatruar daher auch immer mit einem kleinen Ritual und einer Opfergabe einher. Eine Beschreibung meiner Quellrituale wird in Kürze auf der Unterseite Rituale zu finden sein.

Ein weiterer Aspekt, der zur Heiligkeit von Quellen beiträgt ist ihre besondere Athmosphäre. Zumeist liegen sie in Wäldern und dort in Tälern, oder am Fuße von Berghängen. Das Plätschern des kalten, glasklaren Wassers im sonst stillen Wald, das Grün der umgebenden Bäume, das Glitzern des Quellbachs, die morgendlich über die Quelle wabernden Nebenschwaden, die zwitschernden Vögel, all diese Liebreize der Natur finden sich gehäuft an Quellen und verzaubern diese Orte und machen die Götter spürbar. Auch wenn viele Quellen heutzutage nicht mehr in der unberührten Natur liegen, so haben sich doch alle, die ich bisher besucht habe, zumindest einen Hauch dieser Athmosphäre bewahrt.

 

Quellverehrung: Vor allem folgende Frage beschäftigte schon immer die Menschheit: Woher kommt das Wasser der Quellen? Die germanische Mythologie beschreibt es folgendermaßen: Das Wasser kommt vom Himmel, dem Sitz der Götter. Blitze spalten die Wolken, woraufhin das himmlische Wasser zur Erde fällt. Der Blitz schlägt in die Erde ein und eine Quelle öffnet sich. Aber nicht nur die Entstehung von Quellen regte die Fantasie der Menschen an. So haben unsere germanischen Ahnen aus Quellen geweissagt, wobei Form und Verlauf der Wirbel in der Quelle über das zu erwartende Schicksal auskunft geben sollten.

Quellen waren in der Vergangenheit besondere Orte und sind es zumindest für Asatruar und andere Naturgläubige auch heute noch. Quellen dienen und dienten als Heilstätten, Gerichtsstätten und als Ritual- und Opferstätten. Das Ausschmücken der Quellen mit Blumen und das Darbringen von Pflanzenopfern hat sich bis heute in der oberfränkischen Tradition des Osterbrunnenschmückens erhalten. Auch das Münzenwerfen an besonders eindrucksvollen Quellen und Brunnen wird heute noch praktiziert und geht auf eine uralte Verehrung der Quellheiligtümer zurück.

 

Trinkwasserversorgung: Neben den kultischen Aspekten geht es mir bei der Erforschung der Quellen meiner Heimat auch darum, im Sinne einer möglichen oder gar notwendigen Selbstversorung zu wissen, wo ich Trinkwasser finden und entnehmen kann. Im folgenden beschreibe ich daher die wichtigsten Quellen im Osnabrücker Land. Sicher gibt es derer noch viel mehr, aber jeden kleinen Tümpel zu beschreiben würde hier den Rahmen und meine Absichten überschreiten.

 

Quellen im Teutoburger Wald und Wiehengebirge:

 

1. Arminiusquelle:

 

 

2. Augenquelle: Die Augenquelle liegt am Nordrand des Börsteler Waldes, wo der Waldboden unter das Moor absinkt. Die Neue Osnabrücker Zeitung schrieb im Ostermond 2000 zur Augenquelle:

"Sie liegt weit im Norden des Osnabrücker Landes, fast auf der Grenze des Naturparks Nördlicher Teutoburber Wald / Wiehengebirge: die Augenquelle im Börsteler Wald nahe Berge. Eigentlich bildet sie eine der Stationen des 1981 von Loki Schmidt eröffneten Moorlehrpfades Hahnenmoor, doch ist sie unzugänglich gelegen und wird nur wenig besucht. 
Der zuständige Forstinspektor und und sein Vorgänger, sind froh darüber, denn die Quelle liegt mitten im Naturschutzgebiet, wo rücksichtlose Besucher viel Schaden anrichten können. Vom Stift Börstel aus läuft der Spaziergänger gut zwei Kilometer, eine Anfahrt mit dem Wagen über die morastigen Wege ist kaum möglich. Am Ziel angekommen gibt eine kleine Hinweistafel Auskunft über den Ursprung der Augenquelle: Am Rande von Moränenrücken treten oft Grundwässer aus den höher gelegenen Erdschichten zutage. Hier wie auch anderswo im Börsteler Wald sank der Boden unter das Moor ab, und es bildete sich eine Quelle. In der Tat ist das Areal ein alter Torfstich, und der Fuß sinkt auf den gut hundert Metern waldeinwärts bis zur versteckt liegenden Quelle häufig knöcheltief in den Moorboden ein. Um die Augenquelle herum ist der Boden ebenfalls weich, man kann jedoch ohne einzusinken stehen bleiben und einen Blick auf den geheimnisvoll bräunlich bis blaugrau blinkenden Tümpel werfen. Nur gut zwei Quadratmeter umfasst das Wasserloch, das wie eine harmlose Pfütze wirkt. Doch der Hund des Forstinspektors beweist das Gegenteil durch einen kühnen Sprung in das Wasser, das angeblich „klar wie ein Auge“ der Quelle ihren Namen gab. Was wie eine flache Pfütze aussieht, ist in Wahrheit mehr als zweieinhalb Meter tief und zumindest auf einer Seite recht steilwandig, und ohne die Hilfe seines Herrn müsste der Hund wohl lange im kühlen Wasser strampeln.

Zahlreiche von Fäulnisgasen herrührende Blasen steigen an die Wasseroberfläche. Das klingt nicht sehr ansprechend, doch trotzdem schrieb man der Quelle von alters her Heilkräfte zu, die besonders bei Augenkrankheiten helfen sollten. So zogen denn auch früher angeblich ganze Trupps des Schützenvereins Hahnenmoor-Börstel nach dem Schützenfest hierher, ebenso Familien nach ausgiebigen Feiern, um mit dem Wasser der Augenquelle ihre „dicken Augen“ zu kühlen. Bei einer chemischen Analyse, die aus der Augenquelle eine Heilquelle machen sollte, fand man jedoch eine zu hohe Konzentration an Huminsäure, einer aus den Resten abgestorbener Lebewesen sich bildender und vom Regenwasser aus dem Boden ausgewaschenen Säure. Nicht als Heilwasser anerkannt, sucht sich das Nass der Augenquelle nach wie vor gemächlich und unbeirrt seinen Weg durch die angrenzenden Wiesen und erreicht schließlich durch Entwässerungsgräben und Bäche wie alles Quellwasser aus dem Börsteler Wald die Hase."

 

 

 

 

3. Babilonie Quelle (Obermehnen):

 

 

 

 

4. Blauer See: Der Blaue See ist eine Karstquelle, die zwischen der Schwarzen Welle und der Großen Rehquelle im Wald Osning liegt. Durch den hohen Kalkgehalt des Wassers hat sich der Quelltopf stahlblau eingefärbt. Beim Wasser dieser Quelle handelt es sich sowohl um aus der Tiefe sprudelndes Wasser, als auch um Oberflächenwasser, daß sich aus mehreren kleinen Bächen sammelt. Der Hauptanteil des oberirdischen Zuflusses stammt aus der sogenannten Glasquelle. Eine Eignung als Trinkwasserquelle ist beim Blauen See nur zeitweise gegeben, da der Abfluß in die Hase sehr hoch gelegen ist und die Quelle bei häufig auftretenden, niedrigen Wasserständen zum abflußlosen, stehenden Tümpel wird.

Dieser stahlblaue See im Wald ist aber ein beeindruckender Anblick, wie ich ihn bisher nur vom ungefähr doppelt so großen Blautopf in Süddeutschland kenne. Groß war daher meine Überraschung und Freude, so ein Naturdenkmal in meiner Heimat zu finden. Die Ausschüttung dieser Quelle ist aber nicht stabil und so fand ich den Blauen See im August 2006 fast ausgetrocknet vor und auch die schöne blaue Färbung war (vorrübergehend) verschwunden.

Der Blaue See im Hornung 2013. Nur im Winter und zeitigen Frühjahr zeigt der See seine blaue Farbe.

 

Der Blaue See Ende Wonnemond 2012. Zur warmen und trockenen Jahreszeit sieht man graues Wasser und einen deutlich gesenkten Wasserspiegel.

 

 

5. Braune Quelle:

Aus dem Quellbecken der Braunen Quelle strömt kristallklares Wasser. Das Wasser ist sehr eisenhaltig und so setzen sich Rostpartikel auf dem Quellboden ab.

 

Das es sich grundsätzlich um Trinkwasser handelt, zeigen diese Wildspuren direkt am Bach unterhalb der Quelle.

 

 

 

6. Brüggelietquelle: Politisch gesehen befindet sich folgende Quelle nicht mehr im Osnabrücker Land. Jedoch sind es bis zur "Grenze" nur wenige hundert Meter und wer das Osnabrücker Land und den Teutoburger Wald, wie ich, als seine Heimat empfindet, wird dieses Kleinod der Natur wohl nicht wegen einer willkürlichen Grenze als Ausland einordnen.

Die Brüggeliethquelle liegt zwischen den Orten Lengerich und Lienen am Südhang des Teutoburger Waldes genau genommen am Fuß des Westerbecker Berges und gehört zur Kategorie der sogenannten Kalktuffquellen. Eine Kalktuffquelle ist eine Quelle, die durch kalkhaltiges Grundwasser gespeist wird und durch Ausfällungen von Kalksinter (Kalktuff) im unmittelbaren Quellbereich charakterisiert ist.

Die Brüggelieth-Quelle ist eine von drei bedeutenden Wasseraustrittsstellen im Teuto auf Liener Gebiet. Sie entwässert über den Mühlenbach in die Glane und auf diesem Weg weiter in die Ems. Wie an Flora und Fauna der Quelle zu erkennen ist, hat sie Trinkwasserqualität. Im Vergleich zu den meisten anderen Quellen in der Osnabrücker Region schüttet sie ganzjährig eine nennenswerte Menge Wasser aus.

Die Umgebung der Quelle ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der erste halbe Kilometer des Bachlaufs unterhalb der Quelle ist noch sehr natürlich und wunderschön anzusehen. Hier gibt es auch geschützte und gepflegte Magerrasenflächen. Insgesamt ist die Brüggeliethquelle sehr sehenswert und ich kann einen Besuch zu jeder Jahreszeit nur empfehlen. Besonders schön finde ich es dort im Frühjahr, solange das frische Laub noch hellgrün ist. Wie bei fast allen Quellen ist die Wasserschüttung im späten Winter und im Frühjahr auch am Stärksten.

 

 

 

7. Brüningsquelle: Die Brüningsquelle liegt südöstlich des Osnabrücker Stadtgebietes am Fuße des Schölerbergs und ist in einem gemauerten Quellbecken eingefasst. Ihr ursprünglicher Name lautete Obrige Welle, allerdings wurde sie in den 1920er Jahren zu Ehren des damaligen Osnabrücker Oberbürgermeister Heinrich Brüning in seinen Namen umbenannt. Seit 1927 ist die Quelle in einem achteckigen Becken eingefasst und durch einen kleinen Holzpavillion überdacht worden. Nachdem diese Anlage zeitweise verfallen war, wurde sie 1990 neu aufgebaut.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts diente die Brüningsquelle nicht nur der Trinkwasserversorgung der anliegenden Bevölkerung, sondern wurde auch von einem Getränkehersteller in unmittelbarer Nachbarschaft verwendet. Leider wurde direkt hinter dem Wäldchen mit der Quelle in den 1950er Jahren eine Autobahn gebaut, weshalb die Quelle seitdem nicht mehr genutzt wurde. Im gemauerten Quellbecken ist heute ein Metallrohr angebracht, so das sich leicht Wasser abzapfen lässt, allerdings hat diese Quelle nur zu Zeiten stärkerer Ausschüttung Trinkwasserqualität. Sie versiegt zwar in heißen Sommern nie ganz, allerdings entspringt ihr dann nur ein kleines Rinnsal und aufgrund des länger stehenden Wassers kann es zu mikrobiologischen Verschmutzungen kommen. Die Entnahme von Trinkwasser ist also nur zu Zeiten stärkerer Ausschüttung zu empfehlen.

Blick auf die Anlage der Brüningsquelle mit dem überdachten und dem offenen Quellbecken.

 

Eines der beiden Quellbecken ist überdacht und vermauert, so daß man es nur vage erkennen kann.

 

Das zweite Quellbecken ist offen, aber leider auch stark vermauert gestaltet. Schön und natürlich sieht anders aus.

 

 

8. Dütequelle: Die Dütequelle liegt mitten in den ausgedehnten Waldgebieten des Freeden zwischen Bad Iburg und Wellendorf. Es entspringt ein kleiner Fluß namens Düte, der von hier seinen Lauf durchs Osnabrücker Land nimmt. Der Verlauf der Düte geht von der Quelle über Wellendorf, Kloster Oesede, Georgsmarienhütte, südlich um Osnabrück herum bis zur Mündung in die Hase, kurz hinter Wersen. Die Dütequelle eignet sich auch als Trinkwasserquelle, da sie im nahezu unberührten Waldgebiet des Freeden liegt, wo es im Umkreis von ca. 5 Kilometern keine befahrenen Straßen, keine Landwirtschaft und bis auf 2-3 Häuser auch keine Ansiedlungen gibt. Das Quellwasser schmeckt sehr kühl, frisch und rein. Die Ausschüttung der Quelle ist gering, am Tag meines ersten Besuches dort, während einer ausgeprägten Trockenperiode, würde ich sie auf lediglich 10-15 Liter Wasser pro Minute schätzen. Die Quelle sieht so aus, als wenn auch zur feuchteren Jahreszeit höchsten 25 Liter pro Minute austreten.

Auf einer Schautafel an der Quelle ist folgender Text zu lesen: "Die Dütequellen - In der näheren Umgebung befinden sich zahlreiche kleinere Quellen, die sich in einem feinadrigen Fließgewässernetz zur Düte zusammenfinden. Die in tief eingeschnittenen Erosionstälern verlaufenden Bäche sind typisch für den Teutoburger Wald. Natürlicherweise werden die Bäche von einem Auewald aus Erle und Esche begleitet. In der Krautschicht findet sich bitteres Schaumkraut, Milzkraut, Brunnenkresse, Waldschachtelhalm und auch das Fettkraut. Der Bach dient Feuersalamandern, Forellen und dem Eisvogel als Lebensraum. In früheren Jahren wurden entlang der Bäche oftmals Fichten angepflanzt. Die saure Nadelstreu wirkt sich negativ auf das Bachökosystem aus. Die niedersächsische Landesforstverwaltung betreibt entlang der Bachtäler seit mehreren Jahren einen sukzessiven Umbau der Fichtenwälder in natürliche Auewälder."

Unter der Wurzel einer alten knorrigen Buche tritt das Flüßchen Düte zu Tage.

 

 

 

9. Engterbachquelle:

 

 

 

10. Felsenquelle: Die sogenannte Felsenquelle liegt am Südhang des Teutoburger Waldes zwischen Lengerich und Lienen. Auch bei dieser Quelle handelt es sich um den Typus einer Kalktuffquelle.

 

 

 

11. Fliegerquellen:

 

 

 

 

12. Große Rehquelle: Die Große Rehquelle ist eine der vier Quellen des Flusses Hase und liegt im heiligen Wald Osning am Rande eines gedachten Dreiecks zwischen den Orten Wellingholznausen, Borgholzhausen und Dissen. Durch die Nähe zur Straße von Dissen nach Wellingholzhausen ist sie leicht und gut zu erreichen. Bevor ihr Wasser in die Hase mündet, durchfließt es den nahegelegenen Kronsee. Die Große Rehquelle hat ganzjährig eine stabile Ausschüttung von 200-300 Litern pro Minute und gibt Wasser von höchster Güte. Die Quelle ist in ein schönes Natursteinbecken eingefasst, dessen Boden vollständig mit schwarzem Sand und Gestein bedeckt ist. Diese Quelle nutze ich in der warmen Jahreshälfte, zusammen mit der Schwarzen Welle, für meine Trinkwasserversorgung.

 

 

 

13. Grundlause Kolk: Der plattdeutsche Name dieser Quelle bedeutet auf Hochdeutsch „Grundloser Kolk“. Das moorige Wasser an der Landstraße in Kalkriese, die Venne mit Engter verbindet, soll sogar Vieh als Opfer gefordert haben.

An der bezeichneten Stelle aber, an der heutigen B218 in Höhe des Hofes Fisse-Niewedde, unweit der Stelle, wo vor fast 2000 Jahren die Germanen die Römer besiegten, findet man jetzt mit etwas Glück noch ein schmales Rinnsal, das im Wald aus dem mit Immergrün bewachsenen Boden tritt und nach wenigen Metern in einem Gully am Straßenrand verschwindet. Beim Betrachten der näheren Umgebung fällt jedoch etwas auf: Die Quelle tritt innerhalb eines ringförmigen, mit Buchen bestandenen Walles aus, dessen Durchmesser etwa elf Meter beträgt.

Es handelt sich bei dieser als „Kalktuff-Ringwall“ bezeichneten und in Niedersachsen nur noch ein Mal auftretenden geologischen Besonderheit um einen an der Sohle etwa fünf Meter breiten, einen Meter hohen Wall aus hartem, porösem, weißem Kalkstein. An der Grenze zwischen einer Schicht aus Kalk und einer sie überlagernden aus Ton trat hier früher Quellwasser zutage. Auf Grund der im Gebiet um den Kalkrieser Berg vorherrschenden geologischen Gegebenheiten kann man davon ausgehen, dass es sich um Grundwasser, nicht um Oberflächenwasser gehandelt hat. Ein chemischer Prozess sorgte dafür, dass sich Kalziumbikarbonat am Uferrand des zunächst abflusslosen Quelltopfes absetzte und den Ringwall entstehen ließ. Rostrote Verfärbungen des Kalksinter-Walles weisen auf Spuren von Eisenverbindungen hin.

Eine Pollenanalyse aus verschiedenen Bodenschichten lässt vermuten, dass der Aufbau des Kalksinterringes in der nachchristlichen Eisenzeit, spätestens aber im frühen Mittelalter stattgefunden haben muss, kurz nach dem Aufspringen der Quelle. Dies geschah entweder in engem Zusammenhang mit einer Erhöhung des Grundwasserspiegels oder in Verbindung mit einem Erdbeben. Für die zweite Theorie spricht ein weiteres Phänomen, das den „grundlausen Kolk“ betrifft. Längst war das Moor durch Schaffung künstlicher Abflüsse trockengelegt, als zum Ende des 19. Jahrhunderts auch die Quelle versiegte, vielleicht durch Absinken des Grundwasserspiegels infolge Abholzung oder auch wegen einer Verstopfung durch eine Kalkablagerung.

Nachdem 1937 der erhalten gebliebene Ringwall aus Kalktuff vom Landkreis Bersenbrück unter Naturschutz gestellt wurde, besagt eine Aufzeichnung des damaligen Eigentümers aus dem Jahre 1944, dass nur noch spärlicher Schilfbewuchs auf den dereinst einhundert Quadratmeter umfassenden moorigen Quelltopf hinweise. Weiter berichtet er, daß er nach schwerem Bombardement im Sommer des Jahres in der Umgebung des Ringwalles diesen dann erstaunlicherweise schon nach einer Viertelstunde mit Wasser gefüllt vorgefunden habe, das aus seiner Mitte aufstieg und durch die früher geschaffenen Öffnungen abfloss. Scheinbar konnte das Grundwasser durch die Erschütterungen einen neuen Weg an die Oberfläche finden. Seither schickt die Quelle ihr Wasser wieder ungehindert unter der Bundesstraße hindurch, über die „Himmelsschlüsselwiese“ und über einen Vorfluter in die Hase.

 

 

 

 

14. Grüne Quelle: Die Grüne Quelle liegt ca. 500 Meter westlich des Ortes Bissendorf und ist somit ca. 11 Kilometer von Osnabrück entfernt. Die Quelle ist als Naturdenkmal beschildert und zu ihrem Schutze komplett eingezäunt. Das Wasser ist keinesfalls grün, sondern sehr klar. Der Name der Quelle rührt vermutlich von ihrer Lage zwischen grünen Feldern, oder dem sehr grün bewachsenem Ufer des Quellteiches her. Leider liegt die Quelle inmitten einer größeren landwirtschaftlichen Nutzfläche und es kann daher von einer Verunreinigung des Wassers mit Düngemitteln und Gülle, etc. ausgegangen werden. Als Trinkwasserquelle würde ich die Grüne Quelle daher noch nichteinmal einem Selbstversuch unterziehen. Unschön ist auch das immer näher an die Quelle rückende Gewerbegebiet des Ortes Bissendorf. Dennoch ist auch die Grüne Quelle schön anzusehen und man spürt trotz der genannten Einschränkungen die Heiligkeit dieses Ortes.

 

 

 

15. Grüner See:

 

 

 

16. Hasequelle:

 

 

 

 

17. Huntequelle:

 

 

 

 

18. Hüggelquelle:

 

 

 

19. Kleine Rehquelle: Die kleine Rehquelle liegt im Osning unterhalb der Schwarzen Welle an der Hase. Ein kleines Stück flußabwärts erreicht die Hase dann den Kronensee.

 

 

 

20. Kohlbachquelle: Die Kohlbachquelle liegt am Südhang des Dörenbergs und dient der Bad Iburger Wasserversorgung, insbesondere der dortigen Kurbetriebe. Ob es sich bei dieser Quelle noch um ein zugängliches Quellbecken handelt, oder um eine zur Wasserversorgung verbaute Quelle, war aus den Informationen im Internet bislang nicht eindeutig zu entnehmen. Bei Gelegenheit werde ich mir die Situation also mal vor Ort ansehen. Der Sage nach ist diese Quelle die Heimat des Berggeistes Gauserich.

 

 

 

21. Marienquelle: Diese Quelle befindet sich direkt hinter der Ruller Kirche. Der kleine Ort Rulle ist überregional als christlicher Wallfahrtsort bekannt und liegt etwa 5 Kilometer nördlich des Osnabrücker Stadtrands. Der Legende nach soll ein blinder Schäfer einen Stock in der Erde mit der Aufschrift Marienbrunnen gefunden haben. Als er ihn herauszog, sprudelte eine Quelle aus dem Loch. Nachdem der Schäfer das Quellwasser auf seine Augen tröpfelte, gab es ihm sein Augenlicht zurück. Demnach wurde dem Quellwasser Heilkräfte zugesprochen. Lange Jahre wurde es als heilendes Wasser gegen Augenkrankheiten angewandt. Um die Quelle wurde ein Brunnen mit dem Namen Marienbrunnen gebaut. Auch heute noch ist die Quelle aktiv.

Ein kapellenähnliches Häuschen, der sogenannte Marienbrunnen, überdacht die Quelle.

 

Von einem natürlichen Quellbecken keine Spur mehr. Die Marienquelle ist in ein völlig steriles, gruftähnliches Becken eingemauert. Christen finden sowas offensichtlich schön.

 

 

22. Martinsteich: Der Martinsteich und zwei weitere, namenlose Quellen, liegen mitten im Osnabrücker Stadtgebiet, am Rande des Stadtteils Wüste. Das gesamte Quellgebiet ist ca. 2-3 Hektar groß und der bis 1997 bebaute Platz vor dem Martinsteich wurde in jenem Jahr entsiegelt und seitdem sich selbst überlassen. Hier kann man sehr anschaulich mitverfolgen, wie sich die Natur das Gebiet zurückerobert. Heute findet man dort Brombeeren, Holunder, Espen, Birken, Huflattich, Enten, Libellen, Insekten und vieles weiteres, was Flora und Fauna in den letzten Jahren dort angesiedelt haben. Die Ausschüttung der Quellen ist sehr unregelmäßig, dennoch trocknen die mit umgestürzten Bäumen bedeckten Quellteiche in heißen Sommern nie ganz aus. Trinken kann man das Wasser dieser Quellen aber auf keinen Fall, dazu sind die Quellteiche (noch) zu schmutzig und auch der ständige Lärm der Straße in direkter Nachbarschaft lässt auf Verschmutzungen schließen. Dennoch ist es schön, im Stadtgebiet zumindest kleine Oasen der Natur zu haben.

 

 

 

 

23. Mickey Mouse Quelle:

 

 

24. Moskauquelle: Neben dem Martinsteich ist dies die zweite Quelle, die sich direkt im Osnabrücker Stadtgebiet befindet. Sie liegt mitten in der Liegewiese des sogenannten Moskaubades, eines städtischen Schwimmbades. Ihre Ausschüttung wird daher auch zur Wasserversorgung des Schwimmbades genutzt.

Das Hauptquellbecken der Moskauquelle bietet leider keinen sehr schönen Anblick und ist von der Nutzung durch das Schwimmbad verunstaltet.

 

Eine kleine Restmenge des Quellwasser lässt das Schwimmbad über und leitet es in einen kleinen Quellbach, der zumindest die Liegewiese des Schwimmbads verschönert.

 

 

25. Natruper Holz Quelle:

 

 

 

26. Randelbachquelle: Die Sage von der Randelbachquelle in Wadelheim, nacherzählt von August Hollweg:

Den Randelbach, der in vielen krausen und eigenwilligen Windungen der Ems zufließt und kurz vor der dritten Schleuse mündet, kennen sicherlich viele, wenigstens dem Namen nach, seine Quelle aber wird nur wenigen bekannt sein. Sie liegt in Wadelheim hinter den Höfen Schulte-Osthoff und Stockmann auf einer sumpfigen Wiese des Bauern Brüning gt. Wolter. Die Randelbachquelle ist sehens- und erwähnenswert. Sie sprudelt zu aller Zeit schon seit Jahrhunderten in unverminderter Stärke. Wie die alten Leute sagen, versiegt sie selbst in trockenen Sommern nicht. Ihr Wasser ist kristallklar und weich und hat im Winter und Sommer die gleiche Temperatur. So kommt es, daß die Randelbachquelle an kalten Wintertagen dampft. Die Quelldämpfe sind besonders stark in mondhellen Winternächten, und es ist nicht zu verwundern, daß sich aus dieser natürlichen, aber doch eigenartigen Erscheinung diese wunderbare Mär im Volke gebildet hat: 


In den heiligen Nächten von Weihnachten bis Neujahr, wenn die Sterne vor Kälte funkeln und der Schnee unter den Füßen knirscht, geht der letzte Priester Wodans um, von dessen Heiligtum Wadelheim seinen Namen erhalten haben soll. Mit schneeweißem Bart und in langen weißen Gewändern schreitet er in heiliger Würde vom alten Schultenhof zum Randelbach, geht gesenkten Hauptes den klingenden Bach hinauf und zur Quelle, wo er Wodan opfert und dann in den Quelldämpfen versinkt. Junge Männer mit lauterem Herzen, blonden Haaren und blauen Augen können ihn zur Mitternachtsstunde vorübergehen sehen. Sie dürfen aber zu keinem Menschen davon sprechen, damit der heilige Zauber dieser Nächte nicht gestört wird. 
Zu Zeiten unserer Großväter geschah es einmal, daß ein junger Bauer mit Namen Roß in einer kalten Winter nacht von Landersum nach Wadelheim ging. Es war in der dritten Nacht nach dem Weihnachtsfest, und die Mitternachtsstunde war angebrochen. Der Bauer war jung, trug blondes Lockenhaar und schaute aus blauen Augen in die sternenhelle Nacht. Unheimliche, heilige Stille war ringsum. Der Nachtwind hing wie vor Kälte erstarrt unter der glasklaren Himmelsglocke, kein Hund schlug an, und nirgends klirrte ein Tier im Stall mit der Kette, nur derSchnee knarrte unter den Holzschuhen.

Es war dem jungen Bauern zu Mute, als dürfe er nicht weitergehen, um die Heiligkeit dieser Nacht nicht zu stören. Er schaute zurück, schaute zu seiner Rechten und Linken, zu den Sternen und seinen Weg geradeaus. Da sah er ein helloderndes Feuer auf dem alten Schultenhof. Vor dem Feuer aber stand ein hoher Greis mit schneeweißem Bart und langen weißen Gewändern, in deren schneeiger Reinheit sich die leuchtende Röte der Flammen spiegelte. Und der Bauer sah und hörte den Greis, den letzten Priester Wodans, reden. In weitem Ring um das Feuer aber sah er große und gewaltige Krieger, alte Sachsen, die sich auf ihre Schwerter und Spieße stützten und sinnend in das Feuer und auf den Priester schauten. Einer der Recken trat aus dem Ring an das Feuer und hob die rechte Hand in die Flammen. Der zweite und dritte und alle schritten ihm nach. Dann fielen die Flammen in sich zusammen, und grauer Rauch stieg aus der roten Glut. Aus dem Rauch aber schritt ein langer Zug, voraus der ehrwürdige Greis, zum Randelbach. Wie ein silbernes Lied sprudelten die leichten, blanken Wellen über Sand und Stein. Alle Wässerlein waren gefroren, nur der Randelbach nicht, weil sein Wasser tief aus dem warmen Schoß der Mutter Erde kommt, und der Zug der Sachsenkrieger ging den Bach hinauf bis zu seiner Quelle. Sie zogen ihre Schwerter und tauchten Spieß und Schwert tief in ihr Wasser, daß es im Sternenlicht wie Silber von den breiten Schneiden tropfte. Aus der Quelle aber stiegen graue Dämpfe, die Wodans letzten Priester und seine Sachsenkrieger umhüllten, daß sie dem Auge entschwanden. Der junge Bauer hat lange geschwiegen, als er aber zum Sterben kam, da hat er seinen Kindern diese Winternacht erzählt.

 

 

 

 

27. Rote Quelle (Alfhausen):

 

 

 

28. Sachsenquelle (Tönsberg):

 

 

 

28. Schwarze Welle: Die Schwarze Welle ist die zweite Quelle der Hase und bezogen auf die ausgeschüttete Wassermenge eine ihrer beiden Hauptquellen; sie hat ganzjährig eine stabile Ausschüttung. Das Quellbecken ist mit Holz- und Steinwänden nicht gerade hübsch, aber praktisch eingefasst. Eine etwas naturnahere Umgestaltung der Quelle ist jedoch geplant. Die Schwarze Welle liegt mitten in einem recht tief eingeschnittenen Tal im Wald. Neben der Quelle sind einige Steinbänke und eine kleine Holzhütte, die zum Verweilen einladen. Die Schwarze Welle liegt malerisch im Wald und der Ort strahlt eine enorme Athmosphäre und Heiligkeit aus, wie ich sie selten erlebt habe. Die Schwarze Welle ist für mich einer der heiligsten Orte meiner Heimat, an dem ich die Nähe der Götter unmittelbar spüre. Der wichtigste Wasserspender im Oberlauf der Hase ist die Schwarze Welle (früher Almaquelle genannt), die rund 200 Liter Quellwasser pro Minute (7-9°C) zuführt.

 

 

 

30. Schwarzwasserquellen:

 

 

 

 

31. Sieben Quellen: Bei den Sieben Quellen handelt es sich im Grunde genommen um eine einzige Quelle, die aber mehrere Austritte direkt nebeneinander hat; daher der Name. Sie liegt am Südrand von Georgsmarienhütte, direkt am Fuße des Iburger Waldes. Das Wasser der Sieben Quellen war früher von Bedeutung für die Papiermühle Quirll und den sogenannten Kasinopark der Stadt Georgsmarienhütte. Leider befindet sich die Quelle auf einem eingezäunten Privatgrundstück einer aufgegebenen Forellenzucht, einige Meter hinter der Quelle ist der Zaun aber defekt und so ist es doch möglich die Quelle zu erreichen.

Sie liegt am Fuße einer nicht sehr hohen Steilwand in einem engen Talkessel und hat eine kräftige Ausschüttung. Wenn ich es mit anderen Quellen vergleiche, würde ich diese auf ca. 300-400 Liter pro Minute schätzen. Trinkwasserqualität ist hier auf jeden Fall gegeben und das Wasser schmeckt im positiven Sinne nach Wald. Für die ausgesprochen gute Trinkwassequalität spricht auch die Tatsache, daß das Wasser aus Regenperioden zeitlich um mehrere Wochen verzögert austritt. So fand ich die Quelle in einer Trockenperiode mit deutlich stärkerer Ausschüttung vor, als einige Wochen zuvor während einer ausgeprägt regnerischen Zeit. Am Ostaramorgen 2007 habe ich hier heiliges Ostarawasser geschöpft und nutze diese Quelle seitdem bevorzugt für meine Trinkwasserversorgung. Neben der ausgezeichneten Wasserqualität ist es auch die Nähe von 15 Kilometern zu meinem Wohnort in Osnabrück, die diese Quelle für mich so günstig werden lässt.

 

 

 

 

32. Sötlöcksken: Der Plattdeutsche Name dieser Quelle bedeutet auf Hochdeutsch Süßloch. Diese Quelle liegt ca. 1 Kilometer oberhalb des Haasesees im Waldgebiet des Freeden. Aus ihr speist sich der Freedenbach, der von hier aus durch den erwähnten Haasesee und dann talabwärts bis nach Bad Iburg und daran vorbei fließt. Sowohl diese Quelle, als auch der hier entspringende Freedenbach liegen in einem ausgedehnten Naturschutzgebiet und weisen daher eine für Quellen und Quellbäche intakte Flora und Fauna auf. Die austretende Menge Wasser ist sehr gering, so daß es sich wirklich um eine kleine Quelle handelt. Mehr als 10-20 Liter Wasser pro Minute scheinen hier in keinem Fall auszutreten.

 

 

 

33. Sunderbachquelle:

 

 

 

34. Teufelsquelle: Die Teufelsquelle liegt südlich von Hagen a.T.W. auf dem Borgberg. Aus ihr speist sich ein kleiner Fluß namens Goldbach. Wenige Kilometer unterhalb der Teufelsquelle bildet der Goldbach das sogenannte Forellental. In diesem malerisch gelegenen Tal reihen sich eine Vielzahl von Forellenzüchter und Forellenrestaurants aneinander.

 

 

 

35. Uhlequelle: Die Uhlequelle ist am Nordrand des Beutlings zu finden; dies ist ein Berg, der nördlich des Ortes Wellingholzhausen liegt. Aus der Uhlequelle entspringt das kleine Flüsschen Uhle, das kurz nach seinem Verlauf durch Wellingholzhausen in die Hase mündet.

 

 

36. Varusquelle:

 

 

 

37. Vier Fischerquellen:

 

 

38. Wellenquelle Tecklenburg:

 

 

39. Wittekindsquelle (Nettetal): Bei der Wittekindsquelle handelt es sich um eine Quelle mit zwei Austritten, die rechts und links an der Wurzel eines großen Baumes liegen. Diese sehr unbekannte Quelle findet man im Nettetal bei Osnabrück, unterhalb der Anhöhe, auf der im 8. und 9. Jahrhundert die Wittekindsburg stand. Kommt man vom Örtchen Rulle ins südöstlich gelegene Nettetal, so biegt bald linker Hand eine Straße namens Anne Wiewellen ab. Nach dem Abbiegen bemerkt man rechts sofort einen recht großen Fischteich, der von einem Bach gespeist wird, der ca. 50 Meter weit parallel zur Straße verläuft. Folgt man diesem Bach, so endet er nach kurzer Zeit direkt an der Quelle. Mit offenen Augen findet man weniger Meter weiter eine niedergetretene Stelle des Zauns, der die Straße begleitet. Sobald man diesen überschritten hat, erreicht man nach wenigen Metern die Quelle.

Bedenkt man, das diese Quelle einen großen Fischteich speist und sich im Nettetal mehrere Fischzüchter befinden, so ist die Vermutung nicht unbegründet, das es sich um eine Quelle mit Trinkwasserqualität handelt. Das Wasser ist jedenfalls kristallklar und das Quellbecken abgesehen von einem verrosteten Metalleimer absolut sauber. Bei nächster Gelegenheit werde ich mal von der Quelle kosten und die Qualität überprüfen. Etwas unsicher macht mich in diesem Zusammenhang aber noch, das die Quelle in einem Gebiet liegt, das sehr viel landwirtschaftliche Nutzung aufweist. Andererseits liegt ein Großteil der Quellen und Brunnen, die zur allgemeinen Trinkwasserversorgung genutzt werden ebenfalls umgeben von Landwirtschaft. Die Wiewellen sind also vermutlich als Trinkwasserquelle nutzbar, wenn auch nicht die erste Wahl.

Die beiden Austritte der Quelle liegen rechts und links neben dem großen Baum in der Bildmitte.

 

Nach dem Quellbecken fließt das Wasser noch ca. 50 Meter durch eine Natursteinrinne, bevor es in einem Fischteich mündet.

 

 

40. Wittekindsquelle (Reineberg):

 

 

41. Wolfsquelle: Die Wolfsquelle liegt zwischen den Orten Wellendorf und Borgloh am Nordrand des Teutoburger Waldes, südlich von Osnabrück.

 

 

 

 

42. Zitterquelle: Die -ehemalige- Zitterquelle habe ich bei meiner Suche im Internet nach Quellen der Region entdeckt. Sie liegt am oberen Ende des Zittertals zwischen den Orten Bissendorf und Georgsmarienhütte. Zunächst hatte ich mir Hoffnungen gemacht eine halbwegs intakte Quelle zu finden, doch ein Anruf beim Grundstücksbesitzer brachte Ernüchterung. Diese Quelle ist grundsätzlich noch vorhanden und wird zur Wasserversorgung eines Gasthofes benutzt, ist aber nach Aussagen des Wirtes komplett überbaut. Dennoch werde ich mir die Situation demnächst mal vor Ort ansehen.

 

 

 

Wissenschaftliches über Quellen:

Absteigende Quelle: Das Grundwasser bewegt sich, dem natürlichen Gefälle folgend, zu tiefergelegenen Austrittsstellen.

Alluvialquelle: Quelle in alluvial aufgeschotterten Flusstälern.

Alpine Quelle: Quelle im alpinen Raum.

Artesische Quelle: Voraussetzung ist Grundwasser, das unter Druck steht, da es zwischen zwei wasser- undurchlässigen, nicht horizontal verlaufenden Schichten eingelagert und damit gespannt ist. Bei Auftreten von Klüften oder Spalten in der überlagernden undurchlässigen Schicht steigen diese gespannten Grundwässer in die Höhe und können fontäneartig als artesische Quellen zutage treten.

Aufsteigende Quelle: Grundwasseraustrittsstelle liegt höher als der Grundwasserleiter, das heißt, das Grundwasser muss, bevor es austritt, sich entgegen dem Gefälle aufwärts bewegen.

Fallquelle: Meist in den Alpen, vorkommender Quellentyp bei dem das aus einer Kluft oder einer Felsspalte austretende Wasser sofort wasserfallartig den meist stark geneigten bis senkrechten Hang hinabstürzt.

Fieber-Quellmoos (Fontinalis antipyretica): Unterwasserpflanze, die in entsprechenden Quellen und Quellbächen sehr häufig und verbreitet ist.

Flachlandquelle: Quelle im Flachland

Fließquelle: Quelltyp, der einen deutlich erkennbaren, lokal begrenzten Austritt aufweist und sofort einen sichtbaren Abfluss bildet. Dieser ist in der Regel langsam und laminar fließend und kann einzelne Stillwasserzonen aufweisen

Gießen: Quellaustritte unter Wasser in Altarmen und sonstigen Fließgewässern der Flußauen.

Kalk-Quellflure: Bezeichnet Pflanzengesellschaften an kalkreichen Quellen, geprägt vor allem von Starknervmoos (Cratoneuron commutatum), Quellmoos (Philonotis calcarea) und am Alpenrand dazu von Pyrenäen-Löffelkraut (Cochlearia pyrenaica). Charakteristisches Merkmal ist die Ausbildung von Quelltuffen (s.d.).

Kalktuffquelle: Das Quellwasser in Kalkgebieten weist hohe Konzentrationen von gelöstem Kalk auf. Der Entzug von Kohlendioxid durch Photosynthese von Algen und Wasserpflanzen führt zu einem Ausfällen eines erhebliches Teils des gelösten Kalkes (Calciumhydrogencarbonat) als Kalk (Calciumcarbonat), der sich an den Pflanzen ablagert (Quelltuff). Dadurch können treppenartige Kaskaden von hintereinandergeschalteten Wasserbecken entstehen.

Karbonatquellen: Quellen aus Karbonatgesteinen, wie Kalk, Mergel und Dolomit. Quellen aus Einzugsgebieten mit hohem Anteil von Karbonatgesteinen reagieren alkalisch (hohe pH-Werte, hartes Wasser) und sind nicht versauerungsgefährdet.

Karstquelle: Typisch für Karstquellen ist eine hohe Schüttungsmenge nach Niederschlägen, die auf einer schnellen Passage des Wassers durch den Untergrund infolge ausgedehnter Hohlraumsysteme im Karst beruht. Verbunden mit dieser schnellen Passage des Wassers durch den Untergrund ist ein hoher Gehalt des Quellwassers an Trüb- und (bei landwirtschaftlichen Flächen im Einzugsgebiet) auch Nährstoffen, da das Niederschlagswasser kaum gefiltert wird. In Trockenperioden versiegen Karstquellen rasch.

Karstquelltopf: Tümpelquelle, die sich aus unterirdischem Höhlensystem im Karstgebirge speist und von großen Wassermengen gespeist wird (z.B. Blautopf).

Linearquelle: Sickerquelle mit zahlreichen Austrittsorten, bei der sich das Quellwasser kontinuierlich entlang der Tiefenlinie im Gelände zum Abfluss sammelt.

Mineralquelle: Quellwasser weist einen Gehalt an gelösten Mineralen und Gasen größer als 1 g/l auf.

Mittelgebirgsquelle: Quelle, die in einem Mittelgebirge entspringt.

Montane Quelle: Quelle im Hochgebirgsraum

Nassgallen: Quellen, die aufgrund eines sehr geringen Grundwasseraustritts keinen Oberflächenabfluss besitzen.

Offenlandquelle: Quelle im Grün- oder Ackerland.

Perennierende Quelle: Quelle, die im Jahresverlauf nie versiegt.

Periodische Quelle: Unregelmäßig schüttende Quelle.

Quellbach: Der von der Quelle abfließende Bach, der noch viele Eigenschaften der Quelle besitzt und typische Quellbewohner beherbergt.

Quelljungfer: Libellen der Gattung Cordulegaster, deren Larven in Quellen heimisch sind. In Mitteleuropa kommen zwei Arten vor

Quellkraut (Montia fontana): In Mittelgebirgen heimische Pflanze, die dort in und an sonnigen, kalkarmen Quellen verbreitet und häufig ist.

Quellmoor: Sickerquellen auf anmoorigem Feuchthumus

Quellmoos: Allgemein Bezeichnung für in Quellen vorkommende Moose, überwiegend Starknervmoos (Cratoneuron commutatum) und Philonotis

Quellsaum: Band von mehreren Quellaustritten.

Quellschüttung: Menge des in Quelle austretenden Grundwassers, meist in l/s gemessen.

Quelltuff: Durch Kalkausfällungen an Wasserpflanzen entstehende Kalkbänke in Quellen und Quellbächen (siehe Kalktuffquelle).

Schichtquelle: Meist an Bergabhängen austretende Quelle, bei der die grundwasserleitende Schicht von der Erdoberfläche geschnitten wird. An der Grenze der wasserführenden zu der wasserundurchlässigen Schicht tritt das Grundwasser zutage (z.B. im Jura an der Schichtengrenze zwischen Kalkstein und Mergel). Streichen die Schichten in breiter Front aus, entsteht ein Quellsaum.

Sickerquelle: siehe Sumpf- oder Sickerquelle

Silikatquelle: Quelle aus silikatischem Untergrundgestein, wie Granit, Gneis, Buntsandstein. Das Quellwasser enthält nur geringe Konzentrationen an Kalkmineralen (weiches Wasser) und weist deshalb pH-Werte im sauren Bereich auf. Die Pufferkapazität solcher Quellen gegenüber Säureeinträgen, z.B. aus der Atmosphäre, ist gering.

Sinter: Da das Quellwasser in Gegenden mit stark kalkhaltigem Untergrund gegenüber der Atmosphäre oft mit Calciumhydrogencarbonat übersättigt ist, können auch verschiedene abiogene Prozesse (Erwärmung, Turbulenzen) zur Ausfällung von Kalk führen. Im Gegensatz zum Tuff (siehe Quelltuff), der durch biogene Prozesse entsteht, spricht man hier von Sinter. Beide Prozesse können auch parallel ablaufen.

Solequelle: Charakteristisch für diesen Quelltyp sind sehr hohe Chlorid-Konzentrationen, die durch Kontakt des Grundwassers mit einem Salzstock entstehen. Solequellen werden häufig als Heilbäder genutzt.

Spaltquellle: Aufsteigende Quelle, bei der die grundwasserführende Schicht auf eine wasserundurchlässige Schicht trifft, wodurch das Wasser in vorhandenen Spalten nach oben gedrückt wird und dort als Quelle abfließt.

Stauquelle: Das Grundwasser trifft auf eine wasserundurchlässige Schicht und wird zum Aufsteigen gezwungen (aufsteigende Quelle, s.d.)

Sturzquelle: Das Wasser tritt hier in steilem Gelände aus Gesteinsspalten heraus und fließt als mehr oder weniger großer Wasserfall talwärts (siehe Fallquelle).

Sumpf- oder Sickerquellen: Grundwasser tritt in zahlreichen kleinen Wasseradern aus, die das Erdreich durchtränken und einen mehr oder weniger großen flächigen Quellsumpf bilden. Ein Quellbach bildet sich erst dem Gefälle folgend aus dem Zusammenfluss mehrerer Quellrinnsale.

Thermalquelle: Quellen, dessen Wasser aus Tiefen kommt, in denen hohe Temperaturen herrschen. Die Temperatur des Quellwassers liegt deshalb ständig mehr oder weniger weit über dem Jahresdurchschnitt der Lufttemperatur des Einzugsgebietes. Thermalquellen finden sich vor allem in tektonischen Bruchzonen und in Gebieten tätiger oder erloschener Vulkane.

Trichterquelle: Entspricht einer Tümpelquelle

Tümpelquelle: Der Quellaustritt liegt am Grund einer Mulde, in der sich zunächst das austretende Grundwasser sammelt und einen Quelltümpel bildet. Durch das Überlaufen des Quellwassers über dessen Rand bildet sich der Quellbach. Dieser Quelltyp ist vor allem in Karstgebieten zu finden.

Überfallquelle: Überfallquellen entstehen, wenn wasser- undurchlässige Schichten im Untergrund mulden- oder wannenförmig gelagert sind. Das Grundwasser sammelt sich in dieser Mulde, füllt die Mulde auf, läuft am Muldenrand über und kann dann an der Schnittstelle der wasserundurchlässigen Schicht zur Erdoberfläche zutage treten. Da diese Quellen nur schütten, wenn die unterirdische Wanne überläuft, gehören diese Quellen zu den intermittierenden Quellen.

Verengungsquelle: Grundwasser tritt aufgrund einer Verminderung des Querschnitts des Grundwasserleiters zutage.

 

 

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 08.05.2015