KOMBUCHA & CO.

 

Im Folgenden geht es um probiotische Getränke, die weder historischen, noch bioregionalen Bezug zu den Germanen haben, heute aber zu einer gesunden und alternativen Lebensweise perfekt passen.

 

Was ist probiotisch?: Als probiotisch gelten alle Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten. Im Idealfall erfüllen diese in unserem Körper gesundheitsfördernde Zwecke. Eines der bekanntesten probiotischen Lebensmittel ist der Joghurt, aber es gibt derer noch viele andere mehr.

 

Probiotik in der Werbung: In der Werbung wird der Begriff Probiotisch in den letzten Jahren leider überstrapaziert und als Allheilmittel und Wunderwaffe gegen Zivilisationskrankheiten wie Erkältungen und ein geschwächtes Immunsystem verkauft. Das ist grundsätzlich auch keine falsche, jedoch eine sehr einseitige Darstellung.

Nicht alle der beworbenen, probiotischen Lebensmittel sind gesund. Damit die versprochene, gesundheitsfördernde Wirkung eintritt müssen nämlich zwei Bedingungen erfüllt sein:

1. Eine gesundheitsfördernde Wirkung haben nur bestimmte Mikroorganismen, zumeist diejenigen, die den Magen-Darm-Trakt des Menschen lebend passieren. Was nützt es, lebende Mikroorganismen zu sich zu nehmen, wenn diese bereits im Magen von der Magensäure abgetötet werden?

2. Die Mikroorganismen müssen sich in Lebensmitteln befinden, die ansich gesund sind. Probiotisch sind nämlich auch Lebens- und Genußmittel wie Bier, Sekt, fetter Käse und viele nicht mehr ganz frische Produkte. Mit diesen ließe sich kaum Werbung für ein gestärktes Abwehrsystem machen.

Wie man sieht, sagt der Begriff der Probiotisch allein noch nicht viel aus. Man hüte sich also davor, der Werbung alles als gesund abzukaufen, wo der Begriff Probiotisch verwendet wird. Hinzu kommt, das für die als probiotisch angepriesenen Lebensmittel ein nicht gerade geringer Preisaufschlag verlangt wird, dabei ist jeder billige Naturjoghurt im Supermarkt genauso probiotisch und gesund, wie die stark beworbenen Spezialprodukte.

 

Probiotik-Warum?: Das ich diesen Getränken hier eine eigene Unterseite und derart viel Aufmerksamkeit schenke, liegt darin begründet, daß es sich bei Ihnen in der Tat um gesundheitliche Wunderwaffen handelt, wenn man sie richtig zubereitet und regelmäßig zu sich nimmt. Angefangen habe ich im Dezember 2005 mit der Herstellung von Wasserkefir. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich große Probleme mit einem sehr labilen Immunsystem. Die Folgen waren ständige Erkältungen, Halsschmerzen und schmerzhafte Entzündungen der Mundhöhle, sogenannte Aften, die nach kleinen Verletzungen mit der Zahnbürste auftraten.

Seit ich Wasserkefir regelmäßig trinke sind diese Beschwerden fast vollständig verschwunden, was man wohl behaupten darf, wenn sie nicht mehr allmonatlich, sondern einmal pro Jahr auftreten. Selbst diese Einzelfälle entpuppten sich im Nachhinein als Zeiträume, in denen ich den täglichen Konsum von Wasserkefir, Kombucha & Co. für einige Wochen ausgesetzt hatte, da ich aus zeitlichen Gründen nicht zur Herstellung der Getränke kam. Seitdem verzichte ich keinesfalls mehr auf die Herstellung und den Genuß meiner Wundertränke. Nach dieser etwas längeren, aber notwendigen Einleitung möchte ich nun die besagten Getränke, deren Herstellung und gesundheitliche Wirkungen im Detail vorstellen.

 

 

1. Ginger Root Beer / Ginger Ale: Mit einer Pilzkultur, ähnlich derjenigen des Wasserkefirs, lässt sich das sogenannte Ginger Root Beer brauen. Dieses Getränk hat geschmacklich eine große Nähe und Verwandtschaft zum bekannten Ginger Ale, sofern man die Zusammensetzung der Zutaten danach ausrichtet. Kombucha und Wasserkefir sind mir seit über 20 Jahren bekannt, umso überraschter war ich, als ich erst im Frühsommer 2014 im Internet auf die Ginger Root Beer-Kultur stieß. Da Ginger Ale bei allen unserer Familienmitglieder beliebt ist, lag es nahe die Ginger-Kultur zu besorgen und zu testen.

Die "Pilze" bestehen ebenso wie die Wasserkefirkultur aus einer Symbiose verschiedener Bakterien und Hefen und stammen von der des Wasserkefirs ab. Im Gegensatz zum Wasserkefir besteht die Nährlösung der Ginger-Kultur nicht nur aus Zucker, sondern auch aus einem Anteil Melasse, der durch Zuckerrübensirup beigetragen wird. Auch hier werden als Stickstoffquelle Trockenfrüchte verwendet, zusätzlich aber auch noch frischer Ingwer und Zitrone.

Es handelt sich um kleine (maximal 2 cm große), gummiartige, weißlich-durchsichtige Pilzkristalle. Die Pilzkristalle verzehren den Zucker indem sie ihn vergären. Es ensteht Kohlensäure und etwas Alkohol, sowie Hefe. Die Trockenfrüchte steuern die gewünschte fruchtige Geschmacksrichtung bei, der frische Ingwer den Ingwergeschmack, der für Ginger Ale typsich ist. Die Melasse hinterlässt einen bitteren Geschmack. Im Gegensatz zum originalen Ginger Root Beer-Rezept, bei dem eine bittere, an Bier erinnernde Geschmacksnote gewollt ist, orientiere ich mich geschmacklich am Ginger Ale und verwende daher nur sehr wenig Melasse.

Bezugsquellen: Wer sich für Ginger Root Beer / Ginger Ale interessiert, kann unter diesen Stichwörtern entsprechende Kulturen von verschiedenen Ebay-Anbietern beziehen.

 

Rezept:

3  Liter            Brunnen- oder Quellwasser

160 Gramm     Zucker

1-2 TL             Zuckerrübensirup  (Melasse)

40 Gramm       Rosinen

50 Gramm       Ingwer (sehr klein geschnitten)

2 Scheiben      Zitrone

5 Eßlöffel       Ginger Kultur

 

 

 

2. Kombucha: Kombuchapilze leben in einer Nährlösung aus Tee und Zucker. Es handelt sich bei ihnen um eine gelantinöse, recht zähe, glänzende Membran (Pilzgeflecht), die eine Symbiose von Hefezellen mit verschiedenen Bakterien darstellt. Bei Zimmertemperatur vermehren sie sich zunächst durch Ausbreitung an der Oberfläche des Nährsubstrates und danach durch Verdickung der Membran. Die Symbionten des Kombuchapilzes leben von einer Nährlösung, die uns anschließend als schmackhaftes Getränk dient. Durch ihre Lebenstätigkeit vergären sie Zucker und erzeugen verschiedene Stoffwechselprodukte, welche in das Getränk übergehen. Unter diesen werden vor allem Glukuronsäure, Milchsäure, Essigsäure und verschiedene Vitamine als wirksam angesehen. Der Alkoholgehalt beläuft sich auf durchschnittlich 0,5%. Die Kohlensäure gibt dem Getränk seinen erfrischenden und leicht prickelnden Charakter.

Mein erster selbsthergestellter Kombucha war nach 9 Tagen Gärzeit fertig und schmeckte hervorragend. Beim zweiten Ansatz erwies sich die Gärzeit von 10 Tagen als ein bischen zu lang, bedingt durch die schnellere Gärung bei sehr hohen Temperaturen in der Wohnung. Beim dritten Ansatz habe ich es mit 7 Tagen gut sein lassen, da weiterhin hohe Temperaturen vorherrschten und der Kombucha etwas weniger säuerlich schmecken soll. Dies hat sich als richtig erwiesen, denn der Kombucha meines dritten Ansatzes schmeckte wieder hervorragend.

Zutaten:

10 Liter                Wasser  (im Idealfall Quell-, Brunnen-, oder stilles Mineralwasser)

250 Gramm          Honig 

750 Gramm          Zucker 

9-10 TL               Schwarzer Tee

9-10 TL               Grüner Tee

1 Stück                 Kombuchapilz

500 ml                  Kombucha

 

Zubereitung:

1. In 10 Liter Wasser werden je 9-10 Teelöffel grüner und schwarzer Tee gegeben und alles zusammen auf 90-95°C erhitzt; kochen sollte es allerdings nicht.

2. Den gekochten Tee auf maximal 36°C abkühlen lassen und durch ein Tuch direkt in das Gärgefäß gießen.

3. Die 750 Gramm Zucker und 250 Gramm Honig und Zucker mit in das Gärgefäß geben und solange rühren, bis sich Zucker und Honig ganz in der Flüssigkeit aufgelöst haben.

4. Etwa 500 ml eines früher hergestellten Kombucha in das Gärgefäß gießen und nochmals kurz umrühren. Beim ersten Ansatz hat man meist die dafür notwendige Menge Kombucha mitgeliefert bekommen.

5. Den Kombuchapilz oben auf den Tee legen. Dabei sollte man darauf achten, daß man die etwas rauhere Unterseite des Kombuchapilz nach unten, zum Tee hin legt.

6. Das Gefäß mit einem luftdurchlässigen Tuch abdecken, damit keine Fliegen hineingeraten können. Als gute Befestigungsmöglichkeit haben sich Gummibänder erwiesen. Die Abdeckung muß auf jeden Fall luftdurchlässig sein, da der Kombuchapilz Sauerstoff für den Gärvorgang benötigt.

7. Das Gärgefäß an eine warme Stelle in der Wohnung stellen, z.b. auf eine Heizung, oder auf einen Schrank und es dort für die Gärzeit von 5-8 Tagen stehen lassen. Die Gärzeit hängt dabei zum einem vom persönlichen Geschmack und zum anderen von der herrschenden Raumtemperatur ab. Je länger man gären lässt, desto säuerlicher und weniger süß fällt der Geschmack des fertigen Getränks aus. 

Tipp: Professionelle Gärgefäße haben den Vorteil, das man über einen kleinen Hahn kurz über dem Boden des Gefäßes schon während der Gärzeit kleine Geschmacksproben entnehmen und so den Gärvorgang geschmacklich überprüfen kann.

8. Nach der Gärung wird das Tuch auf dem Glas entfernt und der Pilz herausgenommen.

9. Den Inhalt des Gärgefäßes noch einmal durch ein feines Tuch in ein anderes Gefäß gießen, um Schwebstoffe und Reste vom Kombuchapilz abzufiltern.

10. Das fertige Kombuchagetränk kann in Flaschen füllen und im Kühlschrank kaltgestellen.

11. Nach 1-3 Tagen der Flaschenreifung im Kühlschrank entwickelt der Kombucha einen angenehm prickelnden Gehalt an Kohlensäure und kann genossen werden.

 

 

3. Kwas: Meine erste, etwas unfreiwillige Begegnung mit Kwas hatte ich im Juli 1991 während einer Reise nach Rußland. Bereits am zweiten Tag meines Aufenthalts dort wurde mir ein dunkel aussehendes Getränk serviert, das aus einem Behälter abgegossen wurde, der mir schon am Vortag mit Gruseln aufgefallen war. Dieser Glasbehälter stand oben auf einem Küchenschrank und enthielt eben jene dunkle Flüssigkeit, in der einige Stücke aufgequollenes Obst schwammen, die offensichtlich gärte und obenauf eine dicke Schicht aus Schaum trug. Ohne zu wissen, worum es sich handelt, kam es mir so vor als hätte man in dem Glasgefäß etwas vergessen wegzukippen, bevor es, wie anscheindend geschehen, furchtbar schlecht geworden war.

Andererseits sagte mir mein Verstand, das man soetwas wohl nicht vergessen und aus Versehen stehen lassen kann. Als mir am folgenden Tag ein Glas mit der Flüssigkeit aus dem großen Gefäß serviert wurde bekam ich erstmal Angst hoffte bis zuletzt, nicht davon trinken zu müssen. Ein Ausweg aus der Situation war nicht gegeben und so trank ich..........  und erlebte sofort eine der positivsten Überraschungen meines Lebens. Das Zeug schmeckte einfach herrlich und während meines zweiwöchigen Aufenthalts in Moskau durfte ich noch viele Male davon trinken. Es war auch festzustellen, das dieses Zeug in fast jedem russischen Haushalt hergestellt und getrunken wurde. Leider konnte ich während meiner Reise, auch aus sprachlichen Gründen, nicht in Erfahrung bringen, um was es sich genau handelte.

Erst als ich ab Ende 2005 damit begann, mich für die hier beschriebenen, probiotischen Getränke zu interessieren und sie selbst herzustellen, stieß ich bei meiner Internet-Recherche auf Kwas und erfuhr, das dies Getränk in russischen Lebensmittelläden erhältlich ist. Endlich konnte ich nach über 14 Jahren wieder den herrlichen Kwas trinken, mußte aber auch feststellen, daß der industriell hergestellte Kwas zwar lecker ist, aber nicht an den selbstgemachten aus den russischen Haushalten heranreichte. Aus diesem Grund habe ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, ihn selbst herzustellen und bin nach einigen Verschiebungen nun endlich dazu gekommen.

Zutaten:

750g    Roggenbrot
500g    Zucker
20g      Hefe
9l         Wasser
nach Geschmack Rosinen

 

Zubereitung:

1. 750 Gramm Roggenbrot in kleine Würfel schneiden und im Backofen bei 100°C erhitzen, bis es braun und trocken ist. Es ist darauf zu achten, daß die Brotscheiben weder ganz hell bleiben, noch dunkelbraun geröstet werden, um das typische Kwas-Aroma zu erhalten.

2. Das Brot mit 9 Litern kochendem Wasser übergießen und zugedeckt für 4 Stunden stehen lassen.

3. Die 20 Gramm Hefe in ein wenig lauwarmen Wasser auflösen und mit ca. 100 Gramm Zucker versmischen.

4. Den Brotaufguß durch ein Tuch gießen und die austretende Flüssigkeit auffangen. Ein gewisser Teil des Wassers wird im nassen Brot bleiben; dieses nicht ausdrücken, um mehr Flüssigkeit zu erhalten.

5. Die aufgefangene Flüssigkeit auf maximal 36°C abkühlen lassen. Wärmer darf sie nicht sein, weil sonst im nächsten Arbeitsschritt die Hefe abstirbt. 

6. Die Hefe-Zucker-Masse und die restlichen 400 Gramm Zucker in die Flüssigkeit geben, verrühren und 10 Stunden an einer warmen Stelle gären lassen.

7. Den Kwas durch ein Tuch abfiltern, in Flaschen füllen und ein paar Rosinen hinein geben.

8. Flaschen fest verschließen und in den Kühlschrank stellen. Nach drei Tagen Flaschengärung ist der Kwaß fertig.

 

 

 4. Milchkefir: Dieses Getränk kennen viele aus dem Kühlregal im Supermarkt, wo sich aber in der Regel nur der Kefir einer bekannten süddeutschen Molkerei findet. Bei diesem Produkt handelt es sich allerdings nicht um den echten Milchkefir, da die Milch bei der industriellen Herstellung in der genannten Molkerei von einer künstlich hergestellten Pilzkultur vergoren wird! Der echte Milchkefir ist im Handel gar nicht zu bekommen.

Das liegt daran, daß sich das fertige Getränk auch im Kühlschrank nicht besonders lange hält und ohnehin nur frisch (1-2 Tage) richtig gut schmeckt. Hiermit ist auch schon beantwortet, warum bei der industriellen Herstellung nicht die original Pilzkultur verwendet wird. Zur Information: Bei allen Joghurt- und Kefirprodukten im Handel, die die Bezeichnung Mild tragen, werden künstlich hergestellte Kulturen verwendet. Mit Mild ist also nicht der Geschmack gemeint! Hier wird der Verbraucher bewußt für dumm verkauft. Den echten Milchkefir kann man nur von Privatpersonen, oder aus dem Internet von Ebay beziehen. Eine Pilzkultur zum Ansatz von zunächst 0,5 Litern Kefir ist dort für 2-5 Euro zuzüglich Versandkosten zu bekommen.

Zubereitung:

1. Man nimmt ein Glas- oder Plastikgefäß und füllt es mit 2 Litern Milch.

2. In die Milch gibt man nun mit einem Holz- oder Plastiklöffel 2-3 Eßlöffel Kefirkristalle und rührt das Ganze um.

3. Das Gefäß stellt man nun an eine warme (20-30°C) und helle Stelle und achtet darauf, ca. alle 6-8 Stunden nochmals umzurühren.

4. Nach ca. 24 Stunden wird die Milch fest. Wer den Kefir vom Geschmack lieber milder und etwas hefig mag, der kann ihn jetzt schon nach nochmaligem umrühren durch ein Plastiksieb gießen und abfüllen. Wenn einem an einem säuerlich, prickelndem Geschmack gelegen ist, lässt man den Kefir noch weitere 6-12 Stunden stehen und gießt ihn dann ab.

5. Nach dem Abgießen sammeln sich die weißen Pilzkristalle im Sieb und sollten sofort wieder in ein Gefäß mit frischer Milch gegeben werden und neuen Kefir herstellen.

6. Den in Gläser abgefüllten, fertigen Milchkefir stellt man am besten noch für ein paar Stunden in den Kühlschrank. Kalt schmeckt er noch besser. Im Kühlschrank wird er sich 2-3 Tage halten.

7. Vor dem Trinken sollte man das Glas immer kurz schütteln, da sich nach ein paar Stunden die festen und flüssigen Anteile des Milchkefirs voneinander trennen.

Tipps: Folgende Tipps zur Herstellung des Milchkefirs möchte ich an dieser Stelle weitergeben. Meine Kefirkristalle sind aktiver und produktiver, wenn ich sie nicht nach jedem Ansatz unter fließendem Wasser abspüle. Es genügt, wenn man dies 1 mal pro Woche macht. Auch das Gefäß, in dem man den Kefir ansetzt, braucht nur einmal wöchentlich gereinigt werden. Außerdem geht die Herstellung von Kefir schneller und besser, wenn man immer einen kleinen Anteil des gerade fertigen Kefirs wieder mit in den neuen Ansatz hineingibt.

Bei der Herstellung von Milch- und auch Wasserkefir gibt es nur eine Sache, die man wirklich falsch machen kann:

Es ist peinlichst genau darauf zu achten, daß die Kefirkristalle niemals mit Metall in Berührung kommen. Der Kontakt mit Metall tötet sie augenblicklich. Deshalb nur Gefäße, Siebe und Löffel aus Glas, Holz oder Plastik verwenden!

Gesundheit: Frischer, echter Milchkefir ist nicht nur ein Hochgenuß, sondern ausgesprochen gesund. In seiner Heimat, dem Kaukasus ist er der Bevölkerung ihr Hauptgetränk. In diesen Regionen erfreuen sich die Menschen einer ausgesprochen guten Gesundheit und eines langen Lebens. Aus diesem Grund hat der Milchkefir auch den Beinamen Das Getränk der Hundertjährigen. Seit ich täglich davon trinke, spüre ich deutlich, wie sich mein Immunsystem gestärkt hat. Kleine Verletzungen im Mund durch die Zahnbürste, oder versehentliches Beißen in die Wange werden nicht mehr zu 2 wöchigen schmerzhaften Entzündungen, sondern sind schon nach 1-2 Tagen nicht mehr vorhanden. Diese Stärkung des Abwehrsystems ist auch eine Eigenschaft des Wasserkefirs.

 

 

5. Molke: Molke (auch Käsewasser, Milchserum, Sirte oder Schotte genannt) ist die wässrige grünlich-gelbe Restflüssigkeit, die bei der Käseherstellung als Nebenprodukt entsteht. Sie besteht zu 94 % aus Wasser, zu 4–5 % aus Milchzucker und ist nahezu fettfrei. Außerdem enthält sie Milchsäure, die Vitamine B1, B2 (dies bewirkt die grünliche Farbe) und B6, Kalium, Kalzium, Phosphor und andere Mineralstoffe, doch vor allem 0,6–1 % Molkenprotein.

Man unterscheidet zwei Sorten von Molke, die sich in ihrer Zusammensetzung aber nur geringfügig unterscheiden.

1. Süßmolke: Wenn die Milch durch Zugabe von Lab (ein Enzym aus dem Kälbermagen) eingedickt wird entsteht Süßmolke.

 

2. Sauermolke: Wenn Milchsäurebakterien verwendet werden um den Gerinnungsprozess einzuleiten setzt sich Dickmilch oder Quark ab, die dann zu Käse weiterverarbeitet werden können. Übrig bleibt die Sauermolke.

Frische Molke ist nur ca. zwei Stunden haltbar. Schon kurz nach der Gewinnung beginnt die Molke zu einen unangenehmen Geschmack zu entwickeln, sofern sie nicht sofort abgekocht und dann kühl gestellt wird. Aus diesem Grund findet man nur pasteurisierte Produkte und Trockenzubereitungen im Handel; Molke wird selten in reiner Form angeboten. Ein Zusatz von Fruchtsäften, Geschmacksstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist daher weit verbreitet.

In den vergangenen Jahren setzen immer mehr Fitnessfans und Abnehmwillige auf Molke. Denn dieser Gesundheitstrunk fördert den Muskelaufbau und ist besonders fettarm. Der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt bei gleichzeitig wenigen Kalorien macht aus Molke ein erstklassiges Fitnessgetränk. Der in der Molke enthaltene Milchzucker fördert eine gesunde Darmflora. Ein Molkedrink nach dem Sport liefert neben reichlich Flüssigkeit viel Energie und Nährstoffe, die den Körper wieder in Form bringen. Molke ist ein Allroundtalent der Extraklasse und eine leckere Zwischenmahlzeit zugleich: Sie ist perfekt, um dem Körper verbrauchte Energie zurück zu geben, und hilfreich, wenn man genußoll ein paar Pfunde verlieren möchte.

je 100g enthält Molke:

Kalorien:           24 kcal
Wasser:             93,6 %

Fett:                  0,2 g
Eiweiß:              0,8 g
Kohlenhydrate:  4,7 g
Natrium:             45 mg
Kalium:             129 mg
Calcium:             68 mg

 

 

 

6. Wasserkefir:

Herkunft und Beschreibung: Wasserkefir ist ein Getränk, das ebenfalls mit probiotischen Kulturen arbeitet. Der Ursprung dieser Kulturen, die auf Hefe und anderen Bakterien beruhen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird eine Herkunft aus Mexiko, wo man fast identische Lebewesen in feuchten Blattmulden von Agarven gefunden hat. Diese sind denen des Milchkefirs optisch sehr ähnlich, jedoch auf Wasser, anstatt von Milch, als Nährlösung spezialisiert.

Leider ist Wasserkefir in unserer Heimat weitaus weniger bekannt, als sein Verwandter, der Milchkefir. So gibt es fertigen Wasserkefir gar nicht im Handel zu kaufen, noch nicht mal in einer -milden- Variante. Dabei ist Wasserkefir lecker, erfrischend und obendrein auch noch sehr gesund. Wer den Geschmack von Federweißer oder von Fruchtbowle kennt, der hat jetzt eine Ahnung davon, wie Wasserkefir schmeckt. Eine geschmackliche Verwandschaft zu Sekt ist ebenfalls gegeben. Seit ich Wasserkefir herstelle, rühre ich Cola und andere Limonaden gar nicht mehr an. Allerdings enthält dieses Getränk bei normaler Herstellung etwa 0,5 bis 3,0 % Alkohol, ist also für Leute, die keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen, nicht geeignet.

Es handelt sich um kleine (maximal 2 cm große), gummiartige, weißlich-durchsichtige Pilzkristalle. Die Kefirpilzkristalle verzehren den Zucker indem sie ihn vergären. Es ensteht Kohlensäure und etwas Alkohol, sowie Hefe. Die Trockenfrüchte steuern die gewünschte fruchtige Geschmacksrichtung bei. Weiterhin kann man den Geschmack auch dadurch steuern, daß man statt Zucker Honig nimmt. Auch die Menge an Zucker und Honig, sowie die Gärzeit bestimmen den Geschmack. Hier sind außerordentlich viele Varianten möglich.

Gesundheitliches: Wasserkefir enthält viel Vitamin C und Vitamin D, sowie andere Vitamine, Enzyme und Säuren, die dem Körper gut tun. Trinkt man täglich mindestens ein Glas, so stärkt man sein Abwehrsystem bereits kurzfristig. Schon der der tägliche Genuß von 0,5 Litern Wasserkefir kann ein angeschlagenes Immunsystem innerhalb von 1-2 Wochen spürbar stärken. Wie die anderen, hier beschriebenen Getränke auch, wird Wasserkefir aber eine starke Erkältung und Grippe nicht innerhalb weniger Stunden oder Tage bekämpfen können. Man sollte alle diese Getränke in erster Linie als Vorbeugemaßnahme ansehen, dann entfalten sie ihre ganze Kraft. Stellt man den Genuß des Getränkes wieder ein, so können die erzielten Wirkungen jedoch schnell wieder verfliegen. Eine wirklich dauerhafte Nutzung ist daher zu empfehlen, wenn man Wasserkefir nicht nur zur Erfrischung, sondern vor allem aus gesundheitlichen Gründen zu sich nehmen möchte.

Bezugsquellen: Wer sich für Wasserkefir interessiert, kann unter diesem Stichwort eine entsprechende Kultur von verschiedenen Ebay-Anbietern beziehen.

 

Rezept:

10  Liter          Brunnen- oder Quellwasser

650 Gramm     Zucker

100 Gramm     Honig

250 Gramm     Rosinen

10 Eßlöffel       Kefirkristalle

 

1. Man füllt lauwarmes Wasser (20-30°C) in ein sauberes Gefäß aus Plastik oder Glas.

2. Zucker und Honig werden in das Wasser gegeben und unter Rühren vollständig aufgelöst. 

3. Die in einem Sieb abgespülten Kefirkristalle werden nun in das Zuckerwasser gegeben.

4. Zuletzt die Trockenfrüchte (Rosinen, Feigen, etc.) hineinschütten und alles nochmal gut umrühren.

5. Das Gefäß kann jetzt entweder mit einem Deckel fest verschlossen werden, oder muß zumindest mit einem Handtuch abgedeckt werden, damit weder Fruchtfliegen, noch Staub und Schmutz in den Ansatz geraten können.

6. Den Ansatz so stellen, daß er dauerhaft einer Wärme von 20-25°C ausgesetzt ist. Geeignet sind Fensterbänke mit viel Sonne, oder einem Heizungskörper darunter.

7. Nach 2-3 Tagen Geschmacksproben nehmen und ja nach Säuerungsgrad und persönlichem Geschmack entscheiden, wann man den Ansatz stoppt und abgießt.

8. Das Tuch oder den Deckel entfernen und mit sauberen Händen die Trockenfrüchte von der Oberfläche sammeln und in den Kompost geben.

9. Das Getränk samt Kefirkristallen durch ein sehr feinmaschiges Plastik- oder Holzsieb geißen.

10. Die ausgesiebten Kefirkristalle kurz unter kaltem Wasser abspülen und gleich in den nächsten Ansatz geben.

11. Das fertige Getränk in Plastikflaschen füllen und in den Kühlschrank stellen. Nach 1-2 Tagen Reifung hat es zusätzliche Kohlensäure und einen prickelnden, limonadenartigen Geschmack entwickelt. Vorsicht: Die Flaschen entwickeln schnell ziemlichen Druck und wenn man nicht aufpasst spritzt einem der Wasserkefir durch die Küche.

 

Wichtiger Hinweis: Die Kefirkristalle dürfen in gar keinem Fall, auch nicht kurzzeitig, mit Metall in Berührung kommen. Also niemals Metalllöffel, Metallsiebe oder Metallgefäße verwenden. Plastik, Holz und Glas sind geeignet.

 

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am:  21.06.2014